Lichtbilder: Helene B. Grossmann zeigt Bilder, deren Horizonte sich öffnen.
Lichtbilder: Helene B. Grossmann zeigt Bilder, deren Horizonte sich öffnen.

Kunst & Design

Keine Form, nur Licht

Die Bilder der deutschen Künstlerin Helene B. Grossmann üben eine stille Anziehungskraft aus. Am vergangenen Samstag fand die Vernissage der Ausstellung «Wenn Horizonte sich öffnen» im Atelier Reichlin statt.

Am vergangenen Samstagnachmittag lud das Atelier Reichlin in Küssnacht zur Eröffnung der Bilderausstellung der deutschen Kunstmalerin Helene B. Grossmann. Zahlreiche kunstinteressierte Besucherinnen und Besucher besichtigten dieAusstellung «Wenn Horizonte sich öffnen» und zeigten sich erfreut über den direkten Zugang zur Künstlerin, die das ganze Wochenende in Küssnacht weilte.

Spiel mit Licht und Farben

Helene B. Grossmann hat sich von den Formen verabschiedet und widmet ganz dem Licht. Ihre Bilder könnte man als Experiment verstehen, indem sie der menschlichen Wahrnehmung auf den Grund geht: Denn in Wirklichkeit gibt es jene Formen, die wir visuell wahrzunehmen meinen, so nicht. Das Auge empfängt elektromagnetischeWellen unterschiedlicher Wellenlängen und Intensitäten und wandelt diese Reize in Nervenimpulse um. Erst im Hirn werden diese Impulse zu einer bildhaften Wahrnehmung zusammengefügt. Helene B. Grossmanns Bilder sind oft in einem einzigen Farbton gehalten, dabei spielt sie geschickt mit der Wahrnehmung. Dem Betrachter öffnet sich so allmählich ein weiter Horizont, der Blick entspannt sich, man scheint durch das Bild hindurch in eine unendlicheWeite zu schauen. Eine Wohltat für das Auge.

Stille Anziehungskraft

«Es ist immer wieder spannend, zu beobachten, wie die Leute auf Helene B. Grossmanns Kunst reagierten», erklärt der Galerist Urs Reichlin, «gehen viele zu Beginn noch etwas achtlos an den Bildern vorbei, verlangsamt sich der Gang der Besucher allmählich, bis sie für längere Zeit vor einem Bild stehen bleiben.» Und tatsächlich: Auf den ersten Blick scheinen die Bilder banal, doch geht von ihnen eine stille Anziehungskraft aus; die Bilder strahlen irgendwie Geborgenheit aus – man fühlt sich wieder als jenes Kind, das rücklings auf derWiese liegt und die Schäfchenwolken am blauen Himmel beobachtet. Schweizer Landschaft inspiriert Man könnte jetzt sagen, Helene B. Grossmanns Kunst sei naiv – doch würde dies der Ernsthaftigkeit, mit der sie ihre Studien betreibt, nicht gerecht. Seit gut zwei Monaten arbeitet die Künstlerin nun in ihrem neuen Atelier in Wollerau mit Blick auf den Zürichsee. Es sind bereits auch Bilder aus dieser Schaffenszeit zu sehen. Helene B. Grossmann schwärmt von der Aussicht in Wollerau: «Das Umfeld prägt mein Schaffen stark – die Lichtspiele über dem Zürichsee inspirieren mich sehr.»

«Wenn Horizonte sich öffnen»
Ausstellung

bis12. Dezember
im Atelier Reichlin
in Küssnacht

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

30.11.2009

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www.schwyzkultur.ch/LBwCJi