«Zu knapp» heisst dieses Diorama von Künstler Peter Freiburghaus. Das Besondere an seinen Werken ist die dreidimensionale Wirkung, die die Bilder wie Schaukästen erscheinen lassen. Bild Edith Meyer
«Zu knapp» heisst dieses Diorama von Künstler Peter Freiburghaus. Das Besondere an seinen Werken ist die dreidimensionale Wirkung, die die Bilder wie Schaukästen erscheinen lassen. Bild Edith Meyer

Kunst & Design

Seine Bilder stehlen ihm die Show

Peter Freiburghaus ist Kabarettist, Autor, Regisseur, Bühnenbildner und Schauspieler. Nun macht das Multitalent Kunst. Seine Werke werden im Theater Duo Fischbach erstmals gezeigt.

«Kleine Grosse Welt» heisst die Ausstellung von Peter Freiburghaus. Der Kulturschaffende ist immer für eine Überraschung gut. «Ich habe zweieinhalb Jahre lang in meinem Atelier in Küssnacht gearbeitet», erzählt Peter Freiburghaus. 24 von 60 Werken stellt er nun aus.

Vorhang auf für Dioramen

Die Ausstellung im Untergeschoss des Theaters Duo Fischbach ist bereits eingerichtet. An der Vernissage am 14. September zeigt Peter Freiburghaus Bilder, Dioramen, Objekte, Skulpturen in und auf Leinwand. Der Künstler arbeitet mit Holz, Acryl und Supersculpey. Seine dreidimensionalen Werke erscheinen dem Betrachter wie Bühnenbilder. Es sind aber auch Hommagen an andere bedeutende Künstler. «Sie inspirieren mich. Ich betrachte ihre Bilder und lasse sie in meine Werke einfliessen», sagt Freiburghaus. So erkennt man Elemente des amerikanischen Malers Edward Hopper in der Form eines Schlafzimmers. «Die Ideen zu den Werken kommen mir in Betrachtung der Welt und des Internets », betont Freiburghaus. Ähnlichkeit mit Vorhandenem sei gewollt.

«Mutzli im Tierspital»

Trotzdem trägt jedes Werk seine Handschrift. Mit seinem schöpferischen Geist gibt er jedem Werk einen facettenreichen Charakter. Zum Beispiel «Affentheater»: «Es hat eigentlich nichts mit Albrecht Dürer zu tun. Trotzdem ist es ihm gewidmet», sagt Freiburghaus. Gezeigt wird auch «Mutzli im Tierspital», ein filigranes Werk. «Hier, dieses Auto habe ich aus Balsaholz gebaut – diese Knetfiguren modelliert. Es ist eine Geduldsbüez.» Und welches ist sein Lieblingsbild? «Feierabend in Lodz. Es sieht sehr polnisch aus.» Das Landschaftsbild einer Fabrikhalle habe ihn inspiriert. Davor steht eine lange Bank, auf der sich bunt gekleidete Frauen und Männer ausruhen. Und es scheint, als hauche er den Figuren Leben ein. «Erwachsene haben Zuneigung zu verkleinerten Dingen, die wie echt aussehen», sagt Freiburghaus. Es weckt auch Kindheitserinnerungen an den «Verchäuferli-Lade» oder an das Puppenhaus, mit denen man früher gespielt hat. «Man kann hier die Welt mit einem Augenzwinkern betrachten», fügt Freiburghaus hinzu. Er wolle positiv irritieren. «Ich mag keine Betroffenheitskunst.» In seinen Werken findet sich nichts Schlimmes oder Trauriges. Warum? «Kein Krimi und kein Kriegsfilm haben die Menschheit von Verbrechen abgehalten. Die Tragödie ist nicht der richtige Weg, um die Menschheit zu belehren. Die Komödie bringt viel mehr.» Für ihn sei schöne Kunst nicht nur Dekoration. Sie könne den Betrachter erbauen und tue gut. «Ich will mit meiner Kunst nicht die Welt verändern. Für mich ist es eine spassige Sache.» 68 Jahre alt ist Freiburghaus und bleibt ein Hansdampf in allen Gassen. Als Duo Fischbach begeistert er seit 25 Jahren mit Antonia Limacher das Publikum. Mit dem aktuellen Programm «Endspurt» sind die beiden Schauspieler noch bis 2017 unterwegs.

Grosses Kino aus der Schweiz

Peter Freiburghaus hat dieses Jahr bereits an zwei Filmproduktionen mitgewirkt. Im Kinofilm «Die göttliche Ordnung», einer Komödie zum Frauenstimmrecht, spielt er an der Seite von Marie Leuenberger und Max Simonischek. Im Schweizer Film «Lotto» hat er die Rolle eines an Krebs erkrankten Vaters, dessen Sohn ihn mit einer Notlüge aus dem Spitalbett locken will. Der Vater habe Millionen im Lotto gewonnen. Ans Aufhören denkt Freiburghaus noch lange nicht. Kreativ zu sein und zu malen, halte ihn jung. «Ich gebe mir gerne Aufgaben, weil ich nicht alteiselig sein will. Aber auf der Bühne möchte ich nicht sterben.» Sagts, lacht, geht einen Schritt weiter. «Wer Kunst für sich macht, macht keine Kunst. Es braucht einen Betrachter. Ich freue mich, wenn jemand sagt: ‹Läck, isch das schön.›»

Ausstellung «Kleine Grosse Welt» von PeterFreiburghaus

Galerie Theater DuoFischbach

Vernissage

14. September
18.00 bis 21.00 Uhr

Die Ausstellung dauertbis Mai 2017.

Bote der Urschweiz (Edith Meyer)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

08.09.2016

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