Sind sich einig: Beatrice Kuhn vom Verein Bibliothek Küssnacht und Bezirksrat Emil Looser sind gleicher Meinung, dass der Bezirk Küssnacht eine grössere Bibliothek mit einem breiteren Angebot braucht. Bild Edith Meyer
Sind sich einig: Beatrice Kuhn vom Verein Bibliothek Küssnacht und Bezirksrat Emil Looser sind gleicher Meinung, dass der Bezirk Küssnacht eine grössere Bibliothek mit einem breiteren Angebot braucht. Bild Edith Meyer

Literatur

Bücher sollen mehr Platz haben

Die Bibliothek des Bezirks ist zu klein. Vergleiche mit anderen Gemeinden zeigen einen dringenden Aufholbedarf. Bezirksrat Emil Looser will mit einer Arbeitsgruppe auf die Suche nach einem neuen Standort gehen, und das Angebot der Medien soll ausgebaut werden.

Leseratten kommen in Küssnacht zu kurz: Der Bestand in der Bibliothek Küssnacht umfasst zurzeit 8000 Medien, und der Raum im Monséjour ist nur 85 Quadratmeter gross. «Viele Leute sind erstaunt, wenn sie unser kleines Angebot mit anderen Gemeindebibliotheken vergleichen», sagt Beatrice Kuhn vom Verein Bibliothek. Der Raum im Monséjour wird von der römisch-katholischen Kirchgemeinde Küssnacht gratis zur Verfügung gestellt. Eine Ausbaumöglichkeit gibt es aber leider nicht. «Wir müssen eine Lösung finden, die Räumlichkeiten im Monséjour sind definitiv zu klein», sagt auch Bezirksrat Emil Looser.

Erster Schritt: Arbeitsgruppe

Es sei unbestritten, dass es eine grössere und bessere Bibliothek brauche. Nötig sei auch eine Verbesserung des Angebots. «Ausserdem prüfen wir die Option, ob die Bibliothek professionalisiert werden könnte», so Schulpräsident Looser. Als erster Schritt wird eine Arbeitsgruppe gebildet. Die grösste Herausforderung wird die Suche nach einem neuen Standort werden. «Die Lage und die Grösse der Räumlichkeiten sind wichtig», betont Looser. Ihm schwebe eine Bibliothek vor, die auch ein Treffpunkt werden könnte. «Beispielsweise mit einem Bücherkaffee. Das ist aber noch Zukunftsmusik», sagt Looser.

Keine Spitzenposition für Küssnacht

Er werde viel im Dorf angesprochen, ob Küssnacht nicht einen grösseren Bestand an Medien haben könnte. Wenn man mit anderen Gemeinden vergleicht, nimmt Küssnacht mit 8000 Medien keine Spitzenposition ein. Die Bibliothek in Cham verfügt über 29 000 Medien. Rotkreuz/Risch hat 28 000 Medien. Der Bestand in Einsiedeln beispielsweise umfasst 18 000 Medien, derjenige in Hünenberg 16 870. «Ein gutes Angebot wäre für die Bevölkerung wichtig, denn Lesen gehört zur Bildung», betont Looser. Mit 85 Quadratmetern sieht es bei der Grösse in Küssnacht auch schlecht aus. Die Bibliotheksfläche beträgt in Einsiedeln 210 Quadratmeter, in Hünenberg 300 und in Risch/Rotkreuz 534 Quadratmeter.

Nur die Einwohnerzahl ist hoch

Küssnacht hat mit über 12 000 Einwohnern ein Budget von 30 000 Franken, Rotkreuz 54 000 Franken, Einsiedeln 125 000 und Hünenberg 294 000 Franken. Auch bei den Öffnungszeiten steht Küssnacht am Schluss: «Das stimmt. Wir stehen bei jedem Kriterium am Schluss, ausser bei der Einwohnerzahl», sagt Bezirksrat Looser. Zur Bibliothek gibt es ein Leitbild. Ihr Zweck ist es, eine Orientierung und freie Meinungsbildung in einer demokratischen Gesellschaft zu gewährleisten. Ausserdem trägt die Bibliothek zur Aus-, Fort- und Weiterbildung bei. «In einer Bibliothek kommen die Bürger relativ günstig zu Medien. Sie fördert das Lesen und die Kompetenz im Umgang mit verschiedenen Medien», sagt Looser. Er ist sich sicher, dass das Internet die Bücher nie vollständig ablösen wird. Der Bezirk und speziell das Ressort Bildung und Gesellschaft habe die Verantwortung, dass Küssnacht eine gute und besucherfreundliche Bibliothek erhalte. «Ich bin froh, dass dieses Thema auf den Tisch kommt und wir nach neuen Lösungen suchen können», sagt Looser.

Bibliothek im Monséjour, Küssnacht


Öffnungszeiten:
Mo 15.15 - 17.00 Uhr
Di 15.15 - 17.00 Uhr
Mi19.30 - 20.30 Uhr
Do 15.15 - 17.00 Uhr
Fr 15.15 - 18.30 Uhr
Sa 09.30 - 11.30 Uhr

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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  • Literatur

Publiziert am

22.09.2010

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