Der AmadeusChor Küssnacht unter der Leitung von Agnes Ryser begeisterte das Publikum. Bild Ruth Auf der Maur
Der AmadeusChor Küssnacht unter der Leitung von Agnes Ryser begeisterte das Publikum. Bild Ruth Auf der Maur

Musik

Argentinisches «Chor-Feuerwerk» berührt

Der AmadeusChor Küssnacht begeisterte am Wochenende mit vorwiegend lateinamerikanischen Werken.

Zahlreiche gespannte Zuhörerinnen und Zuhörer besuchten am Samstagoder Sonntagabend die beiden Konzerte des AmadeusChor in der Pfarrkirche Küssnacht. Die sieben Werke des diesjährigen Programms boten höchst interessante, vielfältige Musik. Zusammen spannten sich die Werke zu einem sinnvollen Bogen, passend zum Konzerttitel «Verbundenheit». Wie in der Ansage erläutert wurde, wolle man sich als Chor den Kontrasten zwischen Norden und Süden widmen – so zum Beispiel mit nordischen Klängen des norwegischen Komponisten Ola Gjeilo, im Gegensatz zur Tango-inspirierten Musik des Argentiniers Martin Palmeri.

 

Hervorragende Streicher mit Klavier ergänzen Programm

Das erste Werk «Danzon N°2» mit Klavierquintett bot bereits rhythmischtemperamentvolle Klänge aus Südamerika, es forderte sinnbildlich zum Tanzen auf. Das Stück gilt als inoffizielle mexikanische Hymne und wurde vom bedeutenden mexikanischen Komponist seiner Generation, Arturo Marquez (*1950), geschaffen. Das zweite Werk, das «Ave Maria» des argentinischen «Komponisten-Urgesteins» Astor Piazzolla (1921–1992), überraschte oftmals sanft und lyrisch. Der Chor zeigte sein Können dabei mit eindrücklichen mehrstimmigen Chorpassagen, wunderbar begleitet von Streichern.

 

Das Feuerwerk der «Misa a Buenos Aires» berührte alle

Bei «O canto do Cisne Negro» von Heitor Villa-Lobos (1887–1959) verzauberten Violoncello solo (Elodie Théry) und Klavier (Marina Vasilyeva) die Zuhörerinnen und Zuhörer. Gleich anschliessend konnte man musikalisch in die nordische Natur eintauchen – bei «Tundra » des Norwegers Ola Gjeilo, *1978. Ein weiteres Solostück folgte mit «Pièce en forme de Habanera» von Maurice Ravel (1875–1937), wunderbar gespielt von der Violinistin Deborah Landolt, wieder begleitet von der Pianistin. Nun folgte das Herzstück des Abends, die eindrückliche «Misa a Buenos Aires » des Argentiniers Martin Palmeri, * 1965. Die Messe begann im Kyrie laut und temperamentvoll, mit kernigen Tango- Rhythmen. Zum speziellen Feeling trug das hervorragende Bandoneon-Spiel von Helena Rüegg bei. Das Harmonika-Instrument ist vor allem durch die Verwendung in der Tango-Musik bekannt geworden.Das ganze Werk zeigte sich unglaublich vielfältig, auch ruhige, leise Passagen gehörten dazu. Zum wunderbaren Klangerlebnis trug auch die Mezzosopran-Solistin Madeleine Merz bei, die mit zahlreichen Soli begeisterte. Am Ende applaudierte das Publikum begeistert mit Standing Ovations. Nach dem Konzert betonte Dirigentin Agnes Ryser, der AmadeusChor habe sie mit seiner Leidenschaft und Hartnäckigkeit beeindruckt und sich voll auf diese neuen Werke eingelassen. Diese Leidenschaft und Begeisterung war am ganzen Konzertabend spürbar.

 

 Bote der Urschweiz / Ruth Auf der Maur

Autor

Bote der Urschweiz

Kontakt

Kategorie

  • Musik

Publiziert am

31.10.2023

Webcode

www.schwyzkultur.ch/2D8FSf