Jean und Jenny Spanoghe bescherten dem Publikum einen glanzvollen Auftritt und ein funkelndes Schlussstück. Bild: Roger Harrison
Jean und Jenny Spanoghe bescherten dem Publikum einen glanzvollen Auftritt und ein funkelndes Schlussstück. Bild: Roger Harrison

Musik

Beflügelter Jahresausklang

Die beiden belgischen Musiker Jenny Spanoghe und Jean Spanoghe begeisterten das Publikum in der reformierten Kirche. Der letzte Konzertabend in diesem Jahr wurde zum festlichen Erlebnis.

Als Introduktion zum Jubiläumskonzert bekamen die Konzertbesucher zuerst eine wunderbare Bildpräsentation zu sehen, kommentiert durch die Vereinspräsidentin Nadia Tattersall. Die Bilder zeigten einen Rückblick auf die zahlreichen Konzerte der letzten zehn Jahremit unzähligen Musikern. Es war beeindruckend zu sehen, wie sich der Verein«beflügelt» in den Jahren seines Bestehens entwickelt und verändert hat. Die Konzertbesucher honorierten diese abwechslungsreiche Darbietung mit viel Applaus.

Musikalisches Feuerwerk und eine Zugabe

Eröffnet wurde das Jubiläumskonzert mit einer Sonate (Opus 147) von Dmitri Schostakowitsch, seine letzte musikalische Komposition. Inspiriert durch Beethovens Mondscheinsonate drückt der Komponist in diesem dreiteiligen Werk seinen Abschied vom Leben aus. Die musikalische Emotionalität und die komplexe Virtuosität kommen in dieser Sonate mit modernen, fast klagenden Motiven zur Geltung. Danach präsentierten die Musiker die wunderbare Komposition «Kol Nidrei» von Max Bruch, der sich in diesem Werk von jüdischer Musik inspirieren liess. Nach diesen zwei Werken wechselte Jenny Spanoghe von Bratsche zu Geige. «Das machen mir nur wenige Violinisten nach», schmunzelte sie ins Publikum. Beim nächsten Stück, «Spiegel im Spiegel» von Arvo Pärt,mit seinem langen, meditativen, gebetartigen Klang, der regungslos in der Zeit vergeht, konnte das Publikum etwas ausatmen. Fast am Schluss des Stücks läuteten plötzlich die Kirchenglocken, als wäre es so vorgesehen. Und doch war es reiner Zufall, für den sich die Konzertorganisatorin Nadia Tattersall beim Publikum entschuldigte. Die Festlaune derGäste liess sich dadurch jedoch nicht verderben, und weiter ging das Konzertprogramm mit der Violinsonate (Opus 94) von Sergei Prokofjew auf seinen musikalischen Höhepunkt zu. Das vierteilige Werk mit stark wechselnden Rhythmen und aufbauenden Melodien endete mit einem regelrechten musikalischen Feuerwerk. Im Anschluss an das anspruchsvolle Programm schenkte das Duo dem Publikum als Zugabe die Komposition «Musette» des belgischen Komponisten Jan Van Landeghem, der als Ehemann der Violinistin selber am Anlass anwesend war. Das funkelnde Schlussstück setzte dem Jubiläumskonzert die Krone auf. Es war ein Konzert, das nicht so schnell vergessen gehen wird. Mit der beeindruckenden musikalischen Leistung der beiden Musiker ging das Jubiläumsfest noch nicht zu Ende. Anschliessend wurden die Konzertbesucher mit einem festlichen Apéro aus der beflügelten Küche verwöhnt.

Bote der Urschweiz (pd/red)

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Bote der Urschweiz

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  • Musik

Publiziert am

21.12.2016

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