Michael von der Heide, begleitet am Piano von Daniel Gisler und von Martin Buess an der Gitarre/Mandoline. Ein ausdrucksstarkes Trio in verschiedenen Musikgenres. Bild: Monika Neidhart
Michael von der Heide, begleitet am Piano von Daniel Gisler und von Martin Buess an der Gitarre/Mandoline. Ein ausdrucksstarkes Trio in verschiedenen Musikgenres. Bild: Monika Neidhart

Musik

«Hinderem Berg und änet em See»

Mit Liedern, gesungen in Mundart, Deutsch und Französisch, mal poppig, folkig, chansonähnlich oder jazzig interpretiert, beeindruckte Michael von der Heide das Publikum im Theater Duo Fischbach.

«Wir lieben dieses Leben, tosender Applaus, volles Haus». Was Michael von der Heide zu Beginn seines Programms «Hinderem Berg» am Samstagabend sang, spricht für den ganzen Abend und für ihn. Das Publikum im fast ausverkauften Theater Duo Fischbach war von Beginn an gut gelaunt, klatschte und sang mit – genau so wie es Michael von der Heide wollte. Und wie er diesen Hit von Mary Hopkins aus dem Jahre 1968 «Those were the days» interpretierte, so durften auch andere Reminiszenzen an die Vergangenheit nicht fehlen. «Die ganz gute Musik ist früher passiert», sagte er vor gut einem Jahr in einem Radiointerview. Hildegard Knef, die kürzlich verstorbene France Galle, die er mit dem Ansingen von «Ella, elle l’a» ehrte und natürlich grosse Hits von Paola wie «Bonjour, Bonjour» oder «Cinema » gab er zum besten.


Mundartlieder überzeugten


Mit ausdrucksvoller Stimme sang er Margrit Rainers Lied: «Eusereine chönnt das au». Sein Gitarrist, Martin Buess gab dem Lied mit solistischer Einlage einen jazzigen Groove. Ebenso überzeugend begleitete ihn Daniel Gisler am Piano. Auch wenn sein Lied «Hinderem Berg und änäd am See» aus seinem 10. Album «Bellevue» scheinbar seine Heimat Amden beschreibt, ist es ein Lied, das Christine Lauterburg zuerst sang. «Mir gefällt es, wenn er in Mundart singt. Seine ausdrucksvolle Stimme kommt so mindestens so gut zur Geltung wie auf Französisch», meinte eine begeisterte Mitfünfzigerin.


Beeindruckende Bühnenpräsenz


Michael von der Heide kündete seine Lieder nicht an. Er erzählte Anekdoten und schaffte damit einen feinen Übergang vom einen Lied zum nächsten. So berichtete er von der sonntäglichen «Wanderplage» mit seinen Eltern und wie er als Bube auf einem Gipfel der Churfirsten auf den Walensee hinunter sah und verstand, was Paola mit «Blue Bayou» 1978 meinte. Da hätte er sich geschworen, sie oder keine. Folgerichtig sang er seinen ersten grossen Hit «Jeudi amour»: «...die achte, neunte Liebe bist du». Nicht immer glückten seine Kommentare. Einen Seitenhieb musste unter anderem Martin Suter einstecken, der früher für ihn Texte schrieb und aktuell mit Stefan Eicher zusammenarbeitet. «Seine Bühnepräsenz beeindruckt», meinte ein Zuhörer. Und das bis ganz zum Schluss. Bei der dritten Zugabe stand Michael von der Heide alleine auf der Bühne und sang ohne Begleitung in fast anbetender Art «Schönster Morgenstern».


Bote der Urschweiz / Monika Neidhart

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

30.01.2018

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