Einzigartig und gefühlvoll: Nadja Räss und Camerata Schweiz begeisterten mit ihrem Zusammenspiel das Publikum. (Bild Veronica Schilliger)
Einzigartig und gefühlvoll: Nadja Räss und Camerata Schweiz begeisterten mit ihrem Zusammenspiel das Publikum. (Bild Veronica Schilliger)

Musik

Jodel mit Klassik begeisterte

Mit der speziellen Kombination von Naturjodel und klassischer Musik lud «Küssnacht Klassik» am Sonntag zum dritten und zugleich letzten Konzertabend ein. 250 Besucher genossen die urchigen Klänge, begleitet vom Streichensemble.

Naturjodel und Klassik: mit diesem vielleicht ungewohnten, aber einzigartigen Zusammenspiel begeisterten Nadja Räss und die Camerata Schweiz am Sonntag die Besucher des dritten Konzertes von Küssnacht Klassik. Rund 250 Menschen liessen sich von der Naturjodlerin in den Bann ziehen. Musikalisch begleitet wurde die Einsiedlerin vom Kammerorchester der Camerata Schweiz. Unter der Leitung des Konzertmeisters Jonas Erni präsentierten die Streicher im zweiten Teil ein Werk von Mendelssohn.

Breite Gefühlspalette präsentiert
«Toll!», sprach der Künstlerische Leiter Alexander Kionke seine Begeisterung fürs Konzert aus. Der Initiant von Küssnacht Klassik war sichtlich beeindruckt von der Jodlerin. «Nadja Räss hat ihre Freude an der Musik ausgestrahlt.» Für die Jodlerin ist dieser gemeinsame Auftritt wirklich eine grosse Freude, denn damit kann sie ihre beiden Leidenschaften vereinen. Schon als Kind habe sie gejodelt, jedoch absolvierte sie eine klassische Gesangsausbildung. «Für mich sind Klassik und Volksmusik nicht unbedingt zwei getrennte Welten.» Und das konnte sie am Konzert bestens beweisen. Warum sie gerade vom Naturjodel so fasziniert ist, hat einen einfachen Grund: «Ich kann Gefühle ausdrücken, ohne Worte zu benennen.» Mit Solostücken und auch in Begleitung der Streicher präsentierte sie dem Publikum eine breite Gefühlspalette, die von Sehnsucht über Melancholie bis hin zur ausgelassenen Fröhlichkeit reichte.

Wechselbad der Gefühle
Der zweite Konzertteil gehörte ganz Felix Mendelssohn Bartholdy. Die Camerata Schweiz spielte ein Oktett, das der Komponist im zarten Alter von sechzehn Jahren geschrieben hat. Auch hier übermittelten die hochkarätigen Streicher ein Wechselbad der Gefühle. Der Konzertmeister Jonas Erni kündigte den zweiten Satz als «Engelstanz» an, der dann zu einem «Hexentanz» überging. «Der vierte Satz bringt uns wieder auf die Erde zurück», versprach der Konzertmeister.

Konzerte hochkarätig – und gratis
Mit dem Konzert vom Sonntag ging die Reihe Küssnacht Klassik für diese Saison zu Ende. Bereits seit drei Jahren organisiert der Cellist Alexander Kionke zusammen mit der Kulturkommission Küssnacht jeweils drei Sommerkonzerte. Für die Organisatoren war jedes der neun Konzerte ein Highlight für sich. «Wir sind stolz darauf, den Küssnachtern Musik in dieser hohen Qualität bieten zu können», sagt das Mitglied der Kulturkommission, Landschreiber Wolfgang Lüönd. Im KKL würde man für Konzerte auf diesem Niveau viel bezahlen, in Küssnacht kommt das Publikum gratis in den Genuss hochkarätiger Konzerte.
Bote der Urschweiz (Veronica Schilliger)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

23.06.2009

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