Interessante Ausführungen: Roland Suppiger demonstrierte, wie ein Barrique-Fass hergestellt wird. Bild Veronica Schilliger
Interessante Ausführungen: Roland Suppiger demonstrierte, wie ein Barrique-Fass hergestellt wird. Bild Veronica Schilliger

Brauchtum / Feste

Altes Handwerk kennengelernt

30 Mitglieder des Vereins SchwyzKulturPlus besuchten die Küferei Suppiger in Küssnacht. Roland Suppiger gewährte Einblick ins alte Handwerk und demonstrierte, wie ein Barrique-Fass entsteht.

Der Verein Schwyz Kultur Plus war am Mittwoch zu Gast in Küssnacht. Die Vereinsmitglieder erhielten die einmalige Gelegenheit, ein altes Handwerk zu sehen und auch zu erleben. Roland Suppiger von der gleichnamigen Küferei führte die rund 30 Leute durch seinen Betrieb. Er zeigte auf eindrückliche Art und Weise, wie aus einem Stück Holz ein Fass hergestellt wird. Seine Ausführungen brachten so manchen Zuhörer zum Staunen. Trotz der vielen Technik: Der Küfer macht noch vieles von Hand.

Exaktes Arbeiten ist wichtig

Der Besuch der Küferei passt sehr gut zum Konzept des Vereins. «Unser Name beinhaltet die ganze Palette der Kultur», sagte Vereinspräsident Hermann Betschart. Neben Kunst, Brauchtum und Musik gehöre da auch das alte Handwerk dazu. Denn das sei ein wichtiges Kulturgut. Organisiert wurde der Abend vom Vorstandsmitglied Katrin Odermatt. Sie war sehr beeindruckt: «Der Betrieb hier ist etwas für alle Sinne.» Wenn man den Betrieb im Chli Ebnet betritt, steigt einem der feine Holzgeruch in die Nase. So führte Roland Suppiger die Anwesenden zuerst ins Holzlager, das er als «Herzstück der Küferei» bezeichnete. Er verarbeite nur Schweizer Holz, bestätigte er. «Die Eiche aus dem Jura ist sehr geeignet.» Schritt für Schritt demonstrierte er dann, wie ein Barrique-Fass entsteht. Von diesen 225-Liter- Eichenfässern produziert er pro Jahr ungefähr 250 Stück. Wenn man ihm genau zusah, wurde eins klar: Der Küfer macht viel Handarbeit, muss genau messen und sehr exakt arbeiten. «Wenn ich nicht genau arbeite, ist das Fass nicht dicht», lautete Suppigers Fazit.

Geht nicht, gibts nicht

In seiner Küferei stellt er, zusammen mit seinen drei Angestellten, vorwiegend Grossfässer her. Ein 15 000-Liter-Fass war bisher das grösste, was er produziert hat. Zirka 20 Prozent seiner Fässer verkauft er nach Italien. 60 Prozent gehen ins Welschland, und weitere Fässer verkauft er ins Zürcher Oberland, in die Bielerseeregion und ins Tessin. Roland Suppiger hat auch ein offenes Ohr für spezielle Wünsche. «Geht nicht, gibts nicht.» Das sei sein Arbeitsmotto.

Verein fördert altes Handwerk

Die Küferei Suppiger ist eine der fünf aktiven Küfereien in der Schweiz. Das Handwerk ist sehr alt und wird selten ausgeübt. Für den Verein SchwyzKulturPlus ist das eine besondere Gelegenheit, den Beruf dank einer Besichtigung kennenzulernen. «Der Verein fördert das alte Handwerk», erklärte Katrin Odermatt. Über Berufe wie den Besenmacher, den Schirmflickersind bereits Filme produziert worden. ÜBer den alten Buchdruck steht eine Filmproduktion an. Nach der Führung, bei einem Glas Wein und Käse, beantwortete Roland Suppiger bereitwillig die vielen Fragen und gab Auskunft über seinen geliebten Beruf. Die Gäste waren beeindruckt und fasziniert, dass in dieser technischen Welt ein altes Handwerk wie die Küferei überleben kann. Schön, dass es das gibt.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

11.06.2011

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