Ein Jahr im Amt: Nach dem überraschenden Hinschied von Urs Donauer hat Bruno Werder seit einem Jahr das Vereinsschiff gesteuert. Archivbild Bruno Facchin
Ein Jahr im Amt: Nach dem überraschenden Hinschied von Urs Donauer hat Bruno Werder seit einem Jahr das Vereinsschiff gesteuert. Archivbild Bruno Facchin

Brauchtum / Feste

Bleibt eine klare Männersache

Die Sennen- und Älplergesellschaft Küssnacht passte ihre Statuten der Zeit an, doch nach wie vor können Frauen die Mitgliedschaft nicht erhalten. Neu ist auch, dass «automatische» Ehrenmitgliedschaften nach 25 Jahren nicht mehr verliehen werden. Präsident Bruno Werder sprach von einem «ruhigen Vereinsjahr».

«In unseren Statuten gibt es einige alte Zöpfe, die nicht mehr zeitgemäss sind, und somit ist eine Revision fällig.» Mit diesen Worten leitete Sennenpräsident Bruno Werder das Haupttraktandum der 83. Generalversammlung ein. Nebst verschiedenen kleinen Änderungen wurde auch die Verleihung von Ehrenmitgliedschaften neu geregelt. Jedes Mitglied, welches 25 Jahre dabei war, bekam das Privileg der Beitragsfreiheit – unabhängig von einem Leistungsausweis – an der jeweiligen Sennenchilbi, also alle sechs Jahre, verliehen. Inskünftig kann eine Ehrenmitgliedschaft nur noch auf Antrag an der Generalversammlung verliehen werden.

Frauenmitgliedschaft diskutiert

Bereits vor einigen Jahren wurde über die Möglichkeit von Frauenmitgliedschaften diskutiert. Im Rahmen der Statutenrevision lag es aber dennoch auf der Hand, das Thema nochmals aufzugreifen. Die Meinungen dazu waren unterschiedlich, und sowohl die Pro- als auch Kontraargumente in der schlich geführten Diskussion aus dem jeweiligen Blickwinkel verständlich. Historisch sei jede Sennengesellschaft eine klare Männersache, jedoch neuzeitlich eher anders anzusehen. Das Argument, dass die Klausengesellschaft auch jede Frauengesellschaft ablehne, wurde mit zwei plausiblen Gründen entschärft: «Wir müssen auf unseren Verein und nicht auf andere schauen» und «Es gibt wohl Sennenfrauen, aber keine Kläusinnen». Die Abstimmung, welche eine Zweidrittelmehrheit der 94 Stimmberechtigten (63 Stimmen) verlangte, fiel recht knapp aus. Mit 52 Ja- zu 36 Neinstimmen wurde der Antrag abgelehnt.

Fast eine Nullrechnung

Die ordentlichen Traktanden waren schnell abgewickelt. «Es war ein ruhiges Vereinsjahr», erklärten Präsident Bruno Werder und Säckelmeister Christian Ulrich. In der Kasse habe man einen ganz kleinen Gewinn zu verbuchen, doch das sei ganz normal. «Unsere Einnahmen sind die Sennenchilbi, und damit müssen wir jeweils sechs Jahre leben», so Ulrich. Im Vorstand wurde turnusgemäss Gody Dober als Sennenschreiber für zwei Jahre bestätigt. Das nächste grosse Ziel wird die Sennenchilbi vom 31. Januar 2016 sein. «Vielleicht können wir diese mit einer Fahnenweihe verbinden», so Bruno Werder, der festhielt, dass das derzeitige Banner doch schon recht in die Jahre gekommen sei.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

24.01.2012

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