An der GV wurden Walter Bundi (v.l.), Beat Notz und Ruedi Kauf zu Ehrenmitgliedern der St. Niklausengesellschaft Küssnacht ernannt. Bilder: Erhard Gick
An der GV wurden Walter Bundi (v.l.), Beat Notz und Ruedi Kauf zu Ehrenmitgliedern der St. Niklausengesellschaft Küssnacht ernannt. Bilder: Erhard Gick
Hanstoni Gamma präsentiert die neuen und restaurierten Iffelen.
Hanstoni Gamma präsentiert die neuen und restaurierten Iffelen.

Brauchtum / Feste

Klausjäger rufen sich Regeln in Erinnerung

Am kommenden Montag steigt das grosse Brauchtumsspektakel,
das Küssnachter Klausjagen. Vorher legten die Klausjäger an der Generalversammlung ihre Regeln auf.

Nein, Frauen kamen fast nicht ins Gespräch bei den Küssnachter Klausjägern. Das war auch kein Thema, ausser dass man über ihre hervorragenden Iffelenbaukünste voll des Lobes war. Zwölf neue und eine restaurierte Inful sind die reiche Ausbeute des diesjährigen Iffelenbaukurses. Iffelenchef Hanstoni Gamma stellte die hergestellten und restaurierten Infuln den rund 700 GV-Besuchern vor. Eines der Hauptthemen an der Generalversammlung vom Montagabend war logischerweise der bevorstehende Grossanlass, der Umzug vom 5. Dezember. Einmal mehr lenkte Präsident René Räber ein Hauptaugenmerk auf die nun seit zwei Jahren auf Probe bestehende Situation der Sänten- und Klopfenträger. «Wir haben jetzt eine definitive Lösung», sagte Räber aufgrund eines Antrages des Vorstands. «Wir behalten die Lösung der letzten zwei Jahre bei», erklärte Umzugschef Hansueli Hodel. «DieTrennung der Klopfen und Sänten hat sich bewährt. Vorne laufen die Sänten, und zwar immer in Fünfergruppen, dann erfolgt ein Abstand, und es folgen die Klopfen», so Hodel. Der Abstand sei nötig, weil die Klopfen die Sänten übertönen würden und so den Takt stören könnten.Damit die Sänten, es sind ja jeweils weit über 1000, im Takt bleiben, setzt man erstmals sogenannte Taktgeber in den Reihen der Trychler ein. Die geben, sollten die Sänten aus dem Takt fallen, jeweils einen Impuls, der den Gleichklang in der riesigen Gruppe wiederherstellen soll.

Pünktlichkeit und Präzision gefordert

Bei rund 1700 Mitwirkenden am Hauptumzug sei es wichtig, dass Regeln eingehalten würden. Hansueli Hodel und der zweite Umzugsleiter Res Baumgartner appellierten an die Teilnehmer, sich rechtzeitig am Besammlungsplatz in der Seebodenalpstrasse einzufinden. Man werde zugunsten der Iffelenträger dort das Licht gar früher ausmachen, damit genügend Zeit bestünde, die Prachtswerke für den Umzug vorzubereiten. Und auch für die Iffelenträger rief Hodel die Regeln in Erinnerung.«Man bewegt sich mit der Iffele einige Schritte vorwärts, dreht sich um, läuft ein paar Schritte zurück, es erfolgt eine leichte Kniebeuge.»

Im Eilzugstempo durch die Sachgeschäfte

Räber konnte zügig durch die GV führen. Es standen ausser einer Statutenrevision, bei der es um kleinere sprachliche Anpassungen ging, keine Geschäfte an, die zu grossen Diskussionen führten. Ein Antrag aus der Versammlung, der Bezirk solle zwecksVermeidung von Abfall auf der Umzugsroute Mehrweggeschirr beschaffen und dafür das Einwegzeugs abschaffen, fand keine Mehrheit. Ein Vorschlag von Wirt Daniel Windlin hingegen werde man prüfen. Er schlug vor, die installierten Rotlichter der Südumfahrung zur Taktgebung der Sänten zu verwenden. «Das wäre doch die ideale Lösung für stop and go», meinte er. Nun, das war nicht ganz ernst gemeint, aber Humor gehört eben auch zu den Klausjägern. Etwas ernster und freudig war dann der Abschluss der GV. Die Versammelten bestätigten zudem die Aufnahme von drei neuen Ehrenmitgliedernmit einem tosenden Applaus. Walter Bundi (Trychler und bekannter Iffelenbauer), Beat Notz (Pionier der Fuhrmannsgeissel und Umzugsordner) und Ruedi Kauf (Autor Klausenbuch,Gründer Mehlsuppenzügli) sind in die Gilde aufgenommen worden.

Bote der Urschweiz (Erhard Gick)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

30.11.2016

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