Brauchtum / Feste

Klausjagen erhält Köchlin-Förderpreis

Die Albert Koechlin Stiftung (AKS) verleiht am 28. Dezember zum elften Mal ihre Anerkennungs-und Förderpreise. Die St. Niklausengesellschaft Küssnacht erhält 40 000 Franken für ihr grosses karitatives Engagement.

Die Gesamtpreissumme von 180 000 Franken geht an vier Institutionen, die auf unterschiedliche Weise Engagement für die Gesellschaft an denTag legen. Wie die AKS gestern mitteilte, vergibt sie je zwei Anerkennungs- und zwei Förderpreise. Die grösste Summe, ein Anerkennungspreis von 60 000 Franken, geht an das Open Air Funk am See. Das Gratis-Open-Air findet alle zwei Jahre auf der Lidowiese in Luzern statt und wird ehrenamtlich organisiert.

Alljährlich grosszügige Bescherung

Der zweite Anerkennungspreis in der Höhe von 40 000 Franken geht nach Küssnacht an die St. Niklausengesellschaft. Sie erhält den Brauch des Klausjagens aufrecht und engagiert sich karitativ. Die St. Niklausengesellschaft zählt über 1600 männliche Mitglieder. Der Vorstand ist nicht nur für die Durchführung des Klausjagens verantwortlich. Es ist eine vornehme Aufgabe und Pflicht der Gesellschaft, alljährlich Kinder, Familien, Betagte und Bedürftige von Küssnacht grosszügig zu bescheren. «Wir freuen uns über den Anerkennungspreis – und wir waren sehr überrascht darüber», sagt René Räber, Präsident der St. Niklausengesellschaft Küssnacht.

Bei der Albert Koechlin Stiftung haben die Küssnachter Klausjäger zwei Anträge gestellt. Laut Räber handelte es sich um einen Renovationsbeitrag für das Rauchhuus bei der Gesslerburg und um einen Finanzierungsbeitrag für das Projekt Schattenzüge, wobei die beiden Künster Nicolas Wittwer und Thomas Baggenstos vier mannsgrosse Klausjäger in Stahlguss in der Chlausjägergasse im Boden verlegen wollen. «Beide Anträge wurden abgelehnt. Die Stiftung hat ausdrücklich gesagt, dass sie keine Kunst fördert», sagt Räber.

Doch auch der Bescherungskasse hilft dieser Beitrag. Rund 20 Personen helfen jeweils eine Woche vor dem Klaustag, damit jedes Jahr über 300 Klausensäckli für Kindergärten und gegen 100 Päckli für Kranke, Betagte und behinderte Leute verschenkt werden können. Jedes Jahr werden über 250 kg Chräpfli, 60 kg «Dörrbirä», 40 kg Nüsse, 180 kg Mandarinen, 430 Lebkuchen, 80 Himbeersamichläuse, 400 Milkyways, 160 Brügeli, 30 Flaschen Pflümli, 30 Flaschen Eiercognac und 20 kg Sugus verteilt. Zudem verteilt der St. Nikolaus Geschenkgutscheine und besucht die Kindergärten und Altersheime im Bezirk. «Wir brauchen jedes Jahr 15 000 Franken aus der Bescherungskasse», sagt Räber. Viele Klausjäger machen eine zusätzliche Spende in den Bescherungsfonds. Geht die Rechnung nicht auf, wird die Differenz aus der Vereinskasse bezahlt.

Für «Pro Pilatus» und «Hirschen»

Auf je 40 000 Franken belaufen sich auch die beiden Förderpreise der AKS. Begünstigte sind die Vereinigung Pro Pilatus, die sich für den Naturschutz und die Wanderwege einsetzt, sowie das Restaurant Hirschen in Oberkirch LU. Dort arbeiten in der Küche die zwei Brüder des Wirtes, die beide mit dem Downsyndrom geboren wurden.



Bote der Urschweiz

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  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

07.10.2009

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