Brauchtum / Feste
Peter Büeler nach 20 Jahren zum letzten Mal als Samichlaus unterwegs
696 Klausjäger versammelten sich an der Generalversammlung. Ihre Jubiläumsausstellung muss um ein Jahr verschoben werden. Peter Büeler wird noch einmal am Umzug als Gesellschaftssamichlaus zu sehen sein. Sein Nachfolger ist Daniel Hurschler.
Am 25. November 1928 gründeten sechs Pioniere die St. Niklausengesellschaft Küssnacht. 90 Jahre später zählt diese stolze 1850 Vereinsmitglieder. Zum Jubiläum wurden ein Bronzerelief von Peter Feusi sowie eine Broschüre mit dem Titel «Chlausjage wie früener» vorgestellt und verdankt. Mit kurzen Texten und Illustrationen soll die in einer Auflage von 3000 Stück gedruckte Broschüre als Handbuch dienen. Sie ist speziell für jene Mitglieder gedacht, die das Brauchtum pflegen, aber nicht an der Generalversammlung im Monséjour teilnehmen können oder wollen. Vor vollen Rängen wird dort jeweils bis ins letzte Detail die Zugsordnung erklärt und auch über Littering, störende Taxifahrer oder das automatische Lichterlöschen orientiert und debattiert.
Brauch schon bald wieder im Schweizer Fernsehen
Ein Thema in diesem Jahr war die geplante Iffelenausstellung, für die an der letzten Generalversammlung ein Kredit von 12000 Franken bewilligt worden ist. Durch die Verzögerungen beim Bau der Südumfahrung muss dieser Jubiläumsanlass um ein Jahr verschoben werden. Bevor der Tunnel für den Verkehr freigegeben wird, könnte er im kommenden November dafür genutzt werden. Dem Antrag, den Kredit auf 2019 vorzutragen, wurde zugestimmt. Das Klausjagen sorgt aber nicht nur vor Ort, sondern weit über die Region hinaus für Interesse. Präsident René Räber teilte mit, dass der Brauch schon bald wieder im Schweizer Fernsehen vorgestellt werde, diesmal in der im Januar startenden Vorabendsendung «Mini Schwiiz, dini Schwiiz». In einer Folge werde Küssnacht darin gegen vier andere Orte um den Wochensieg kämpfen. Im süditalienischen Bari wird das Klausjagen Teil einer dreijährigen Ausstellung über den Stadtheiligen Nikolaus von Myra sein.
Präsident nicht einverstanden mit Wintereinzug in Davos Platz
Gar nicht einverstanden ist Räber hingegen mit dem Wintereinzug in Davos Platz am morgigen 1. Dezember, welcher mit dem «Original Küssnachter Klausjagen» wirbt. «Die St. Niklausengesellschaft hat mit diesem Umzug nichts zu tun. Seit 1991 gibt es keine auswärtigen Auftritte von Klausjägergruppen mehr», stellte Räber klar und forderte: «Der Vorstand ersucht die Mitglieder, die Teilnahme an solchen Anlässen abzulehnen.» Der Brauch solle weiterhin im Rigidorf verankert bleiben. Unter den 29 Verstorbenen, deren bei der Totenehrung gedacht wurde, waren Hansueli Hodel, der vor einem Jahr noch als Umzugsleiter 1 teilnahm und damals aus dem Vorstand verabschiedet wurde, sowie Alois Gössi senior. Das Ehrenmitglied starb mit 90 Jahren und war neben dem «Stärne-Franz» die zweite Koryphäe unter den Iffelenbauern.
Iffelenchef Hanstoni Gamma würdigte Gössis letztes Werk
Iffelenchef Hanstoni Gamma würdigte Gössis letztes Werk und präsentierte eine Reihe weiterer neuer oder restaurierter Kunstwerke auf der Bühne. Mit Daniel Zeltner übernimmt in diesem Jahr ein Iffelenträger den Part, den bisher der verstorbene Hansueli Hodel innehatte. «Der Abendumzug benötigt die Disziplin und die Verantwortung aller, die rechtzeitig einstehen und abmarschieren sollen», wünschte sich der Vorstand. Als Lohn dafür werden danach in zwölf Lokalen wiederum «Rippli und Chruut» serviert. Zum letzten Mal wird Peter Büeler als Gesellschaftssamichlaus am Abendumzug zu sehen sein. Seit 1999 stand er als Samichlaus im Einsatz und bestritt dabei einige Tausend Hausbesuche. «Der persönliche Samichlausbesuch ist immer noch am schönsten für Kinder und Eltern», sagte Büeler, der zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Als lustigste Anekdote aus den zwei Jahrzehnten fiel ihm ein, dass sich ein Schmutzli einmal bei einer Fahrzeugkontrolle der Polizei gegenüber als «Schwarzarbeiter» bezeichnet habe. Zu seinem Nachfolger wurde der 53-jährige Primarlehrer Daniel Hurschler gewählt. Er ist seit acht Jahren Samichlaus und freute sich sichtlich über seine Beförderung: «Es ist ein ergreifendes Gefühl für jeden Klaus, den Umzug laufen zu können.» Mit Michael Seeholzer demissionierte ein zweites Vorstandsmitglied. Er war drei Jahre lang als Kommunikations- und Schulbeauftragter tätig. Da er von Küssnacht ins Entlebuch umzieht, übernimmt Cyrill Michlig seine Aufgabe.
Bote der Urschweiz / Patrick Kenel
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Bote der Urschweiz
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