Das frisch gegründete EnsembLesAlpes. Bild Yvonne Götte
Das frisch gegründete EnsembLesAlpes. Bild Yvonne Götte

Musik

Bauerntanz und Elfenmusik

Am Samstagabend präsentierte das frisch gegründete EnsembLesAlpes Joachim Raffs geistreiches Sextett zupackend und voller Energie in Lachens reformiertem Kirchgemeindehaus.

 Bereits eine Woche vor dem Konzert des erst im vergangenen Jahr gegründeten EnsembLesAlpes, das weitgehend aus Musikerinnen und Musikern aus dem Swiss Orchestra besteht und in wechselnden Besetzungen auftritt, entlockten die sechs jungen Protagonistinnen und Protagonisten ihren Instrumenten Klänge von Raff: Das Swiss Orchestra, dessen Leiterin Lena-Lisa Wüstendörfer vergrabene Schätze aus dem schweizerischen symphonischen Repertoire jenseits von Lokalpatriotismus dem Vergessen entreisst, grub Orchesterlieder des Lachner Komponisten aus und brachte sie in die in neuem Glanz erstrahlende Tonhalle. Das EnsembLesAlpes führt diese Idee im Bereich der Kammermusik fort – und widmet sich ebenfalls bereits in seiner Gründungsphase der Musik Joachim Raffs.

Kontrast und Witz


Wie der Cellist Joachim Müller-Crepon in einer kurzen Ansprache vor der Zugabe ausführte, hält er das Raff’sche Sextett, in dem nach den Worten des Komponisten «der Witz zuletzt dem Humor den Rang abläuft», für eine echte Entdeckung, ein Juwel für das Kammermusikrepertoire. In die vier geistreich-schlagfertigen Werk (so ist wohl der «Witz» gemeint) völlig zugutekommt. Auftakt für das Jubiläumsjahr Da eine eingeplante Musikerin kurz vor dem Konzert verunfallte, musste das Programm umdisponiert werden. Während das Ensemble Raffs Sextett wie geplant durchführen konnte, wurde das selten gehörte Sextett von Adolf Busch durch einen Triosatz von Franz Schubert ersetzt, der das Konzert einleitete. Das Stück des gerade einmal siebzehnjährigen Schuberts stand in seiner Reduktion auf das (dreistimmige) Wesentliche und mit Anklängen an die Musik Haydns und Mozarts in deutlichem Kontrast zu Raffs dichtem romantischem Breitbandstreicher-Sound. Mit viel Schmelz liess das Ensemble den Abend ausklingen, indem es als Zugabe Raffs Romanze op. 182/2, im Original für Horn oder Cello und Klavier, eigens für Streichsextett arrangieren liess – mit faszinierendem Resultat. Das Raff’sche Sextett steht im Jubiläumsjahr 2022 mehrfach auf dem Programm des Ensembles; eine CD-Einspielung ist geplant.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Severin Kolb

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

25.10.2021

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