Werner Koczwara nahm Justizia mit bissigem Humor aufs Korn. Bild Kurt Kassel
Werner Koczwara nahm Justizia mit bissigem Humor aufs Korn. Bild Kurt Kassel

Bühne

Grosse Satire mit Biss

Bereits zum dritten Mal stand Werner Koczwara am Freitag auf der Bühne Fasson in Lachen.

Er muss Lachen ganz besonders mögen, dass er der Einladung der Kulturgruppe Begägnig am Sey gefolgt ist. Denn auf seiner grossen Tournee ist Lachen der einzige Auftrittsort in der Schweiz.

Bissig

Seinen Humor hat Werner Koczwara nicht verloren, aber seine Satire ist noch bissiger geworden. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn er auf seine Art Gegebenheiten auf die Schippe nimmt. Sein schwäbischer Dialekt tönt für Schweizer Ohren irgendwie heimelig. Unter dem Titel «Einer flog über das Ordnungsamt» machte er vor Paragrafen und Richtersprüchen nicht Halt. Auch Reisebeschwerden, die an Versicherungsgesellschaften gesandt wurden,waren richtig erheiternd. Seine Gedankenstützen waren die Gesetzbücher, die er mitbrachte.

Kritisch

Er fragte kritisch, wann die EU wohl anordnen werde, dass im Sinne der allgemeinen Gleichstellung, in jedem Kuhstall auch ein schwuler Stier zu stehen hat. Und er zitierte Paragrafen aus dem Deutschen Gesetzbuch wie «Niemand darf gegen seinen Willen aus dem Gefängnis entlassen werden» oder den Paragrafen, der besagt, dass wenn ein Verwaltungsrat nur aus einer Person besteht, die Frauenquotenregelung nicht angewendet werden muss. Und ein spitzes Beispiel zur ausgleichenden Gerechtigkeit: Wenn einer armen Frau für ein geringes Vergehen eine Busse von 3000 Euro aufgebrummt wird, dagegen ein Banker von einer Unterschlagung von 500 00 Euro freigesprochen wird, dann nennt das Koczwara ausgleichende Gerechtigkeit.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Kurt Kassel)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

23.03.2015

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