Der «Das Zelt»-Comedy-Club 2012 feierte am Dienstagabend mit Linaz (v. l.), Hanspeter Müller-Drossaart, den Gessler Zwillingen und Claudio Zuccolini erfolgreich Premiere. Bild Tanja Holzer
Der «Das Zelt»-Comedy-Club 2012 feierte am Dienstagabend mit Linaz (v. l.), Hanspeter Müller-Drossaart, den Gessler Zwillingen und Claudio Zuccolini erfolgreich Premiere. Bild Tanja Holzer

Bühne

Gut gelacht mit «Silikonen»

Fünf Comedians, eine Bühne und ein volles Zelt: Der «Das Zelt»-Comedy Club 2012 feierte am Dienstagabend in Lachen eine gelungene Premiere mit Claudio Zuccolini, Hanspeter Müller-Drossaart, Linaz und den Gessler Zwillingen.

Der «Das Zelt»-Comedy- Club feierte am Dienstagabend Premiere der dritten Auflage. Mit an Bord war eine bunte Comedian-Mischung mit den Gessler Zwillingen (Jasmin Clamor und Fritz Bisenz), Hanspeter Müller-Drossaart, Linaz und als Moderator Claudio Zuccolini. Lienhard Anz alias Linaz wärmte das Publikum mit aussergewöhnlich biegsamen Entspannungsübungen, Durchlässigkeitstraining und Resonanzklatschen auf. In all seinen Auftritten begeisterte er mit einem unglaublichen, faszinierenden Bewegungstalent. Seine Rhetorik und Mimik waren schlicht urkomisch und mindestens genauso einfallsreich. Aus Paketklebeband bastelte er sich erst einen Spazierstock und danach eine Tanzpartnerin. Sein Fussgängerairbag, bestehend aus einem unscheinbaren, nicht besonders grossen, roten Luftballon, war eine Sensation.

Aktualität eingebaut

Mit 66 Jahren Mutter werden? Dies war aktueller Grund genug für Claudio Zuccolini, sich Gedanken über den Brei zu machen. Wenn die Kinder ihn nicht mehr essen, beginne wohl die Mutter ihn zu löffeln. Überhaupt philosophierte Zuccolini gekonnt über Alltagssituationen, die wohl fast jeder kennt. Wein zum Schenken sei nicht ein solcher zum Trinken. In Wohnungen ohne Fernseher herrsche ein «Religionslehrerduft», wusste er. Und warum duften Frauen eigentlich so fein? Zuccolini fand die logische Erklärung: «Sie bestehen aus 70 Prozent Orangenhaut».

Stilikonen und Kellner

Die Gessler Zwillinge setzten als «Silikonen», nein, natürlich als «Stilikonen» ganz auf Quantität statt auf Qualität. Als Charity-Ladies, «sehr geehrte Damen und Spender», wollten sie schlicht an die Finanzen der Besucher. Sie sammelten für die in der Schweiz Gestrandeten, für jene, die nirgends willkommen geheissen würden – für die Deutschen. Voller Elan jodelten und jutzten sie, während einer aus dem italienischen Musikertrio sie gekonnt mit dem traditionellen Talerschwingen begleitete. Da staunten wohl selbst die eingefleischten Schweizer. In mehreren Sprachen wortgewandt erwies sich Hanspeter Müller-Drossaart als etwas frustrierter Oberkellner Hans Ueli Schlussmann, je nach Gast auch «Johnny Finish» genannt. Er schaffte den Spagat nicht nur zwischen verschiedensprachigen Menükarten, sondern auch zwischen Fix und Foxi und dem Dings sowie der Merkel und ihrer Babysitterrolle bei Sarkozy. Der «Das Zelt»-Comedy-Club 2012 bewies seinen Facettenreichtum, die Publikumsresonanz bestätigte die gelungene Premiere.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt / Tanja Holzer

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

08.03.2012

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