Bühne
Sture Menschen und der Tod
Das Tanztheater Dritter Frühling zeigte auf der Bühne Fasson am Freitagabend zwei ganz unterschiedliche Choreografien: Im ersten Stück begegneten die Zuschauer einem Haufen sturer Menschen. Das zweite kreiste ums Loslassen und Sterben – eine Aufführung, die unter die Haut ging.
Die Tanzgruppe Dritter Frühling setzt sich aus Menschen über 60 Jahren zusammen. Die Themen der beiden aufgeführten Stücke bewegen aber Menschen jedes Alters. Sture Menschen porträtierten die Darsteller in der ersten Choreografie «Sturheit und Cha Cha Cha» von Fumi Matsuda und Seraina Dür. Mal mit, mal ohne Musik, sprechend oder sich ohne Worte bewegend setzten die Darsteller das Thema um. Sture Menschen haben einen klaren Standpunkt, die Tänzer im Stück hatten alle ihren Stuhl, auf dem sie mal sassen, ihn mit sich herumtrugen, darum kreisten … Ein anderes Mal zogen sich die Tänzer an Schals gegenseitig in die je eigene Richtung.
Letzte Dinge
Im zweiten Stück verarbeiteten die Choreografinnen Bettina Holzhausen und Katrin Oettli «die letzten Dinge». Symbolisch für das Loslassen streiften die Frauen nach und nach ihre Sommerkleider ab. Der innere Widerstand des Nicht-Hergeben-Wollens stand manchen Darstellerinnen ins Gesicht geschrieben. Doch am Ende lagen die bunten Kleider alle am Boden, fein säuberlich gefaltet. Die Körper der Frauen dienten nun als Projektionsfläche für Filme, in denen einzelne von ihnen sagten, was Sterben für sie bedeutet. Mit dem schwindenden Licht wurden die Frauen zu Schatten – bis das Licht ganz ausging und der Applaus einsetzte.
March-Anzeiger und Höfner Volksblatt
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Höfner Volksblatt & March Anzeiger
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- Bühne
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