Bevor der Jugendtreff wieder als Proberaum genutzt werden kann, müssen Anna und ihre Freunde «aufräumen».
Bevor der Jugendtreff wieder als Proberaum genutzt werden kann, müssen Anna und ihre Freunde «aufräumen».
Als 2000 «Stutz» aus der Kasse gestohlen werden, herrscht im Jugendtreff dicke Luft. Bilder Jasmine Helbling
Als 2000 «Stutz» aus der Kasse gestohlen werden, herrscht im Jugendtreff dicke Luft. Bilder Jasmine Helbling

Bühne

Wenn in der Kasse «Stutz» fehlt

In den vergangenen zwei Tagen führten die Schüler des Wahlfachs Theater der Sek 1 March in Lachen das Stück «aufräumen» für Eltern, Verwandte und Interessierte auf. Mit viel Leidenschaft und ohne Hemmungen wurde gesungen, getanzt und herzhaft gestritten.

«Wenn ich einmal gross bin – ich meine erwachsen – möchte ich mein eigenes Restaurant eröffnen und mein eigener Chef sein», träumt Anna zu Beginn der Vorstellung vor sich hin. So vielseitig die Besucher des Jugendtreffs, so vielseitig sind auch die Wünsche für die Zukunft: eine Karriere als Model, die eigene Bühne, den Krebs zu besiegen.

Traumwelt ohne Grenzen

Der Traumwelt scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein, bis den Jugendlichen klar wird, wo sie eigentlich sind – mitten in der Realität; im dreckigen Jugendraum voller Flaschen, Papier und Abfall. Wo andere am Abend gesoffen und gekifft haben, müssen Anna und ihre Freunde am nächsten Tag aufräumen. Dafür hat die Gruppe jedoch Gelegenheit, den Raum tagsüber als Proberaum zu nutzen. Da wird gesungen, getanzt, gemodelt und gemalt. Auf engstem Raum droht jedoch ein Streit zu eskalieren als plötzlich 2000 «Stutz» aus der Kasse verschwinden und jeder zum Verdächtigen wird.

Reife Bühnenleistung

Zu Beginn des laufenden Schuljahres entdeckten elf Schülerinnen im Wahlfach Theater eine neue Welt auf der Bühne. Mit viel Mühe und persönlichem Engagement entstanden nach und nach verschiedene Charaktere, die durch Begegnungen ein Eigenleben entwickelten und sich zur szenischen Collage um einen Jugendtreff formierten. Dass auf dieser Bühne erste schauspielerische Erfahrungen gemacht wurden, sah man den jungen Akteuren beinahe nicht an: Ohne Hemmungen wurde gesungen und getanzt, aber auch geschrien, getobt und provoziert. Dramatisch warf man sich zu Boden, gestikulierte und fluchte wild in Jugendsprache.

Kraftvoll und begeisternd

Vor allem die klaren und kraftvollen Stimmen einiger Schülerinnen vermochten das Publikum in Begeisterung zu versetzen und lösten spontanen Applaus aus. Erst nachdem die Premiere vor Verwandten, Bekannten und Interessierten grandios geglückt war, merkte man den Schauspielerinnen das noch junge Alter an: Spontan brachen sie hinter der Bühne in Freudenschreie und Jubel aus.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

Kontakt

Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

17.06.2011

Webcode

www.schwyzkultur.ch/mZJSHu