Tänzerin Carina Neumer setzte das Konzept der Performance «Ein Plädoyer für das Jetzt» von Nelly Bütikofer gekonnt um. Bild Christina Teuber
Tänzerin Carina Neumer setzte das Konzept der Performance «Ein Plädoyer für das Jetzt» von Nelly Bütikofer gekonnt um. Bild Christina Teuber

Bühne

Weshalb wir mehr im Jetzt leben sollten

Künstlerin Nelly Bütikofer zusammen mit zwei Schauspielern und drei Tänzerinnen zu mehr Leben im Moment aufrufen. Dabei helfen kann auch einmal ein Kopfstand helfen.

Mit ihrer neuen Performance «Ein Plädoyer für das Jetzt» will die Schweizer Künstlerin Nelly Bütikofer zusammen mit zwei Schauspielern und drei Tänzerinnen zu mehr Leben im Moment aufrufen. Dabei helfen kann auch einmal ein Kopfstand helfen.

Heutzutage leben wir viel zu oft in der Vergangenheit oder in der Zukunft, aber nicht im Jetzt», ist sich die Schweizer Choreografin und Regisseurin Nelly Bütikofer sicher. Dem will sie mit ihrer Performance – Konzept und Choreographie hat sie selbst entwickelt – entgegenwirken, die sie am Donnerstag im Theater Bühne Fasson in Lachen zur Aufführung brachte. Ihr Projekt war ein Heimspiel für die gebürtige Solothurnerin. «Ich habe vor vielen Jahren zusammen mit Tony Zahner die Bühne Fasson gegründet und bis 2011 geleitet. Es ist schön, wieder einmal hier zu sein», sagt sie. In ihrer rund 70-minütigen Performance legt sie ein besonderes Augenmerk auf die zwei Wörtchen «schon» und «noch» und untersucht deren Bedeutung für verschiedene Altersgruppen.

Kopfstand hilft gegen Blockaden

Mit den Videoeinspielungen, in denen alte Menschen über die beiden Wörter «schon» und «noch» reden, will Bütikofer Klischees, die besonders im Zusammenhang mit älteren Personen oftmals auftauchen, durchbrechen. Ob man etwas noch könne, sei eine oft gestellte Frage im Alter – zu unrecht. Die kurzen Videoausschnitte zeigen auf eindrückliche Weise, dass auch 70-Jährige noch länger hüpfen können als Kinder, und auch der Kopfstand durchaus im hohen Alter nicht undenkbar ist. Die im Video porträtierte Rentnerin empfiehlt ihn sogar jedem. «Der Kopfstand bringt wieder mal richtig Blut ins Gehirn und ermöglicht eine ganz neue Sichtweise auf das Leben.Das hilft gegen Blockaden»,sagt sie. Die Thematiken der Videoeinspielungen übernahmen die Schauspieler und Tänzer gekonnt und entwickelten daraus weiterführende Szenen. Die Performance bricht nicht nur mit den Klischees, sondern ermuntert auch zum Nachdenken über die eigenen Lebensgewohnheiten. Bütikofers Botschaft: «Ob man etwas ‹schon› oder ‹noch› kann, spielt eigentlich keine Rolle, es geht nur darum, dass man es tut. Jetzt.»

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Christina Teuber)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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  • Bühne

Publiziert am

30.01.2017

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