Speziell erwähnt: der Altar in der Kapelle St. Jost in Galgenen.
Speziell erwähnt: der Altar in der Kapelle St. Jost in Galgenen.
Der Denkmalpfleger Markus Bamert erläuterte die Spuren der Gotik in der March: Speziell erwähnte er den Altar in der Kapelle St. Jost in Galgenen. Bilder hrr und LE
Der Denkmalpfleger Markus Bamert erläuterte die Spuren der Gotik in der March: Speziell erwähnte er den Altar in der Kapelle St. Jost in Galgenen. Bilder hrr und LE

Dies & Das

Barock überdeckt oft Gotik

In seinem Marchring-Referat befasste sich der Denkmalpfleger des Kantons Schwyz, Markus Bamert, am Mittwochabend im Hotel Bären in Lachen mit Zeugnissen aus der Zeit der Gotik in der March. Anhand etlicher Fotos zeigte er noch erhaltene, typische Merkmale dieses Baustils.

Seinen Anfang nahm der gotische Stil um die Mitte des 12. Jahrhunderts in der Gegend von Paris. Als hervorragende Merkmale bezeichnete Markus Bamert etwa die Spitzbogen oder Kreuzrippengewölbe. Reisende Architekten und Gesellen, die damals bereits bemerkenswert mobil gewesen seien, hätten den neuen Baustil und neue Ideen auch in unsere Region verbreitet. Dabei habe es Weiterentwicklungen sowie Misch- und lokale Formen gegeben.

Einsiedeln treibendeKraft

In Einsiedeln habe um 1050 ein erstes Münster mit einer Doppelturmfassade existiert. Von einer zweiten Kirche um 1226 sei praktisch nichts bekannt. Nach einem Brand sei 1465 ein unteres Münster gebaut worden. «Für die Region war Einsiedeln die treibende Kraft mit neuen Ideen und dominierte auch den Baustil.»

Gotische Märchler Kapellen

In der Gotik sollte die Architektur der Kirche Kult sein: gross, hell und unverstellt, hielt Bamert fest. Viele gotische Kirchen seien über die Zeit aber baufällig oder zu klein geworden. Mit der intensiven Bautätigkeit im Barock seien manche verschwunden, vom neuen Stil überdeckt oder ihm gar einverleibt worden. So sei ab 1704 auch das heutige Kloster Einsiedeln in imposantem, barockem Stil ausgebaut worden. Zeugen der Gotik gebe es dennoch zu entdecken. Insbesondere befasste sich der Referent mit den beiden Kapellen St. Jost in Galgenen und St. Johann ob Altendorf. Auch bei den Pfarrkirchen in Tuggen und Wangen verwies er auf Fenster in Turm und Kirchenschiff, welche sich ihrer Form wegen auf die Zeit der Gotik datieren liessen. Bei der Kapelle St. Johann machte Markus Bamert unter anderem auf den markanten Rundbau aufmerksam, der sich an die Grabesrotonde in Jerusalem anlehnte. Dazu zeigte er Fotos der drei bedeutenden Altäre der Kapelle, die sozusagen als Wohnung für die Heiligen dienten. Die aussen eher bescheiden gestalteten Flügel seien nur am Sonntag geöffnet worden und hätten dann ein vergoldetes Innenleben freigegeben. Einen genaueren Blick warf der Referent bei der Kapelle St. Jost in Galgenen auf den Altar. Geschlossen stelle er drei Rundtürme dar, werde er geöffnet, kämen fünf turmartige Nischen zum Vorschein. Dazu erklärte er, die komplizierte Mechanik dieser Altarflügel liessen wahrscheinlich den Schluss auf Handwerker aus dem Süddeutschen Raum zu.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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  • Dies & Das

Publiziert am

26.03.2010

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www.schwyzkultur.ch/DUwKy8