Markus Bamert zeigte die Arbeit der Denkmalpflege an etlichen erhaltenswerten Gebäuden im Kanton. Das Bild im Hintergrund zeigt die Schrähbachbrücke am Wägitalersee. Bild Lilo Etter
Markus Bamert zeigte die Arbeit der Denkmalpflege an etlichen erhaltenswerten Gebäuden im Kanton. Das Bild im Hintergrund zeigt die Schrähbachbrücke am Wägitalersee. Bild Lilo Etter

Dies & Das

Die Denkmalpflege ist eine Teamarbeit

Auf reges Interesse stiess das Marchring-Referat von Denkmalpfleger Markus Bamert zum Thema «Eine Generation Schwyzer Denkmalpflege». Der Saal im Hotel «Bären» in Lachen war am Dienstagabend bis auf den letzten Platz besetzt.

Vor rund 30 Jahren war Kunsthistoriker Markus Bamert der erste Denkmalpfleger, der eigenständig im Kanton Schwyz tätig war. Bis in die 70er-Jahre sei eine kantonale Verankerung noch kaum vorhanden gewesen, führte Bamert in seinem Vortrag aus. Heute unterstütze die Regierung die Denkmalpflege, und Nachhaltigkeit sei ein wichtiges Thema. Anno dazumal hätten Klöster, Kirchen, Bürgerhäuser oder Kapellen als schützenswert gegolten, Industriebauten hätte man dem Schicksal überlassen. Heute würden auch sie geschützt wie die Bauernhauskultur, Brücken, alte Wege – beispielsweise die alte Gasse in Unteriberg –, das «Grandhotel» in Brunnen oder Pilgerhäuser in Einsiedeln.

Ansichten stark verändert

Die 1976 herrschende Ansicht, dass das vermeintlich ursprüngliche Aussehen eines Gebäudes den Ausschlag gebe und alles Jüngere zu eliminieren sei, habe sich seither stark verändert. Auch die Geschichtlichkeit habe an Bedeutung gewonnen. Das heisse, die Entwicklungsgeschichte eines Gebäudes und damit seine Veränderungen im Laufe der Generationen werde etwa anhand von Originalplänen erfasst und danach abgewägt, was Stellenwert habe und erhalten werden solle.

30 Jahre Kloster Einsiedeln

Erster grosser Akt sei für ihn die Erstellung des Kantonalen Inventars geschützter und schützenswerter Bauten (KIGBO), gewesen. Darin aufgelistet seien 971 Objekte, von denen 565 lokal, 338 regional und 68 national eingestuft worden seien. Von 1979 bis 2011 seien 552 Restaurierungsfälle durchgeführt worden. Das habe von ganzen Gebäuden gereicht bis zu nur einem Teil davon wie ein Dach oder ein Raum. Mit dem Kloster Einsiedeln habe er sich 30 Jahre lang befasst, da andauernd daran gearbeitet worden sei, erläuterte Bamert. Hier habe es gegolten, den Gesamtzusammenhang nicht aus den Augen zu verlieren.

Tradition und Bewährtes

Heute werde bei Restaurierungen Wert darauf gelegt, traditionelles Handwerk und bewährte Materialien einzusetzen, sich aber moderner Technik und neuen Materialien zum Beispiel im Nanobereich nicht zu verschliessen. Massnahmen würden hinterfragt, denn die Meinung, was gut sei, ändere sich rasant. «Die Arbeit wird kaum ausgehen, sie ist eine schöne, gesellschaftspolitische Aufgabe», meinte Bamert. Meist habe man mit schönen Objekten zu tun, und eine Restaurierung gelinge, wenn das Team von Handwerkern, Bauherrschaft und Denkmalpfleger stimme.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Publiziert am

22.03.2012

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