Das Kern-Team des Raff-Archivs: (v. l.) Dr. Stefan König, Yvonne Götte, Res Marty, Prof. em. Dr. Hans-Joachim Hinrichsen, Archivleiter Severin Kolb und Nathan Labhart.
Das Kern-Team des Raff-Archivs: (v. l.) Dr. Stefan König, Yvonne Götte, Res Marty, Prof. em. Dr. Hans-Joachim Hinrichsen, Archivleiter Severin Kolb und Nathan Labhart.
Zwei der wichtigsten Exponate im Raff-Archiv: Ein Pianoforte aus dem Jahre 1868 und das einzig bekannte Ölgemälde von Joachim Raff – beides Dauerleihgaben. Bilder Carlo Stuppia
Zwei der wichtigsten Exponate im Raff-Archiv: Ein Pianoforte aus dem Jahre 1868 und das einzig bekannte Ölgemälde von Joachim Raff – beides Dauerleihgaben. Bilder Carlo Stuppia

Dies & Das

Musik

«Raff jenen Stellenwert geben, den er verdient»

Für die Joachim Raff Gesellschaft Lachen war die Archiv-Einweihung seit der Gründung von 1972 das bisher grösste Ereignis überhaupt. Was Musik-Interessierten mit dem Symposium und rund 100 Gästen mit der Feier am Freitagabend geboten wurde, ist einmalig.

Ein Kompetenzzentrum für Joachim Raff – wohl einer der grössten, aber lange fast vergessener Komponist mit Schweizer Wurzeln – ist zurück in seinem Geburtsort. An bester Lage direkt am See konnte das Joachim-Raff-Archiv eröffnet werden, das weit über die Region hinaus erstrahlen wird. Zu verdanken ist dies ganz klar Res Marty, dem grössten Raff-Kenner und umtriebigsten Raff-Forscher.


Die Saat geht auf


Als Präsident der Joachim Raff Gesellschaft Lachen hat Res Marty mit einem kleinen, aber kompetenten Team in den vergangenen Jahren geforscht, gesammelt und geschrieben. Sein Anliegen: «Raff jenen Stellenwert geben, den er verdient». Gewürdigt und gefeiert wurde am Freitagabend im «Marina » in Lachen. Regierungsrat Michael Stähli lobte das Archiv als Ort,von dem aus Raffs Musik wieder alle Konzertsäle erreichen kann. Aus wissenschaftlicher Sicht zollte Prof. em. Dr. Hans-Joachim Hinrichsen vom Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Zürich dem unermüdlichen Schaffen Respekt. «Die Saat geht auf», attestierte er dem Joachim-Raff-Archiv. Zudem freut er sich, «dass unsere besten Leute hier mitarbeiten». Damit meinte er unter anderen Archiv-Leiter Severin Kolb und Stefan König, der sogar von Karlsruhe aus mitgearbeitet hat.


«Beharrlichkeit wurde belohnt»


Gemeindepräsident Pit Marty befand: «Visionen, Bemühungen, Esprit, Geduld und Beharrlichkeit wurden belohnt. Raff kehrt zurück.» Oder in einem kurzen Satz zusammengefasst: «Nicht locker lassen gewinnt.» Ob sich seine «Visionen» von wahren Touristenströmen zum Archiv erfüllen, wird sich weisen. Dass Raff vor allem Musik ist, trugen Ingolf Turban (Violine, München) und Dmitri Demiashkin (Klavier,Brunnen) abwechselnd mit Sybille Diethelm (Schübelbach, Sopranistin) und Fabienne Romer (Klavier, Ernetschwil) mit gehaltvollen Zwischenspielen vor. Das Einweihungsfest für das Joachim-Raff-Archiv war nicht zuletzt ein Dankeschön an alle Personen und Institutionen, die es mit ihren Beiträgen überhaupt erst ermöglicht haben. Ergänzt wurde die Archiv-Eröffnung mit einem Symposium.Bekannte Musikwissenschaftler gaben am Freitag und Samstag fundierte Einblicke in ihre Spezialgebiete. Das Interesse war sehr gross, besuchten doch mehr als 30 Personen diese Tagung. Auch die Möglichkeit, das Archiv am Sonntag zu besichtigen, wurde rege genutzt. Joachim Raff, der 1822 in Lachen geboren wurde und 1882 in Frankfurt verstorben ist, hat sich in fast allen musikalischen Gattungen seiner Zeit ausgedrückt und hinterliess ein umfangreiches Werk, das erst zum Teil untersucht ist.


Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Frieda Suter

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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  • Dies & Das
  • Musik

Publiziert am

10.09.2018

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