Max Schilling feiert heute seinen 70. Geburtstag. Schon bald eröffnet Bäcker Markus Habermacher sein «Café zum Hafechran» in Wangen. Bild: Michèle Fasler
Max Schilling feiert heute seinen 70. Geburtstag. Schon bald eröffnet Bäcker Markus Habermacher sein «Café zum Hafechran» in Wangen. Bild: Michèle Fasler

Dies & Das

«Zu meinem 70. Geburtstag schenke ich mir das Hafenkran-Café»

Heute – just am Aschermittwoch – feiert der begeisterte Fasnächtler, Künstler, Unternehmer, Schiff-Fan und Lebemann Max Schilling «613 200 gelebte Stunden». Zum runden Geburtstag schenkt sich der Märchler einen 700 Kilogramm schweren Anker – und ein Café.

Im Geist bin ich noch 20, aber körperlich merke ich,dass ich alt geworden bin», stellt Max Schilling fest. Er sei sich bewusst, dass er seinen Zenit längst überschritten habe, fügt er an und gibt unumwunden zu: «Ich trauere den alten Zeiten nach.» Damit meint Max Schilling aber nicht seine Jugend, sondern die Jahre,als es in der March noch eine blühende Industrie gab.

Max Schilling erblickte am 1. März 1947 im Spital Lachen das Licht der Welt und wuchs mit drei Geschwistern in Siebnen auf. Sein Vater arbeitete in der Möbelfabrik Rüttimann im Ort, und Max Schilling kann sich noch gut an die omnipräsente Sirene der Fabrik erinnern, die den Tagesablauf der Arbeiter bestimmte. «Auch wir Kinder richteten uns nach der Sirene, rief sie uns doch zur Schule oder teilte uns mit, dass der Vater Feierabend hat und bald zu Hause sein wird», erklärt der Jubilar.

«Furchtbares Französisch»

«Ich wurde reich geboren in ärmlichen Verhältnissen», fasst Max Schilling seine Kinder- und Jugendzeit zusammen. Es habe zwar an Geld gefehlt, doch er habe sich immer reich gefühlt. Reich an Talent, Ideen, Kreativität und Gesundheit. In der Schule sei er nie besonders gut gewesen, weil es ihm an Fleiss gemangelt habe. «In der Sekundarschule bin ich dann wegen meiner Faulheit sogar rausgeflogen», sagt Schilling und ergänzt: «Mit Sprachen habe ich so meine liebe Mühe, und Französisch finde ich bis heute furchtbar.» Seine Stärken lagen im Zeichnen, der Geometrie und dem Handwerk. Statt der Sekundarschule besuchte er deshalb die Werkschule bei Lehrer Joseph Muheim, der ihm bis heute als Vorbild in Erinnerung geblieben ist. Am 1. April 1962 trat Max Schilling bei der Firma Zipfel AG in Lachen eine Stelle als Hilfsarbeiter an, 1963 ermöglichte ihm der Betrieb eine vierjährige Lehre als Werkzeugmacher. «Ich schloss meine Lehre mit der Note 5,3 als bester des Kantons Schwyz ab – und das ohne Sekundarabschluss », sagt er. «Darauf bin ich noch heute stolz, haben doch meine Eltern immer befürchtet, dass mir meine schulischen Defizite im Wege stehen werden. »

Wegen der Liebe umgezogen

Im Jahr 1967 lernte Max Schilling seine Frau kennen, mit 23 Jahren wurde geheiratet, und kurze Zeit später kamen ein Sohn und eine Tochter zur Welt. Da seine Frau aus dem luzernischen Nebikon kam, arbeitete auch Schilling während mehrerer Jahre in den Kantonen Luzern, Aargau und Solothurn. Im Jahr 1971 zog es ihn jedoch wieder zurück in den Kanton Schwyz und auch zur Firma Zipfel. Am 1.Januar 1980 trat Max Schilling die Meister-Stelle in der Schlossfabrik Schänis an, danach wechselte er zur Firma Helbling in Jona, wo er als Betriebsleiter angestellt worden war. «Das war jedoch der Horror für mich», erinnert sich der Wangner. «Ich durfte mir die Hände nicht mehr schmutzig machen und musste mit Krawatte rumlaufen – das war einfach nicht meine Welt.»

Eigener Betrieb in Bilten

Nach einer kurzen Zeit bei der Firma Helbling stand für Max Schilling fest: «Ich fange selber an.» Im Alter von 38 Jahren gründete er die Max Schilling AG in Bilten. «Nach anderthalb Jahren hatte ich bereits drei Angestellte, und während meiner Jahre als Firmenchef habe ich insgesamt 50 Lehrlinge ausgebildet », sagt er und ergänzt lachend: «Die meisten von ihnen hatten keinen Sekundarschulabschluss.» Rückblickend sei er wohl ein sehr strenger Chef gewesen, dennoch – oder vielleicht gerade deshalb – habe er noch heute Kontakt zu einigen seiner ehemaligen Schützlingen.

Zwischen zwei Fronten

Max Schilling war schon immer ein kreativer Kopf und ein Zeichentalent. Während seiner Arbeitsjahre als Angestellter widmete er sich dem Bau von Modellkanonen, was ihm den Spitznamen Kanonen-Max einbrachte. Dieses Hobby schlief während der Zeit als Firmeninhaber ein – «aus Zeitgründen», wie Schilling sagt. Die Leidenschaft für schöne Künste schlummerte aber immer im kreativen Kopf, und im Alter von 50Jahren – «just am Todestag von Prinzessin Diana» – sei ihm die Kunst «dazwischengekommen ». Jeden Freitag besuchte Max Schillin

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Publiziert am

01.03.2017

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