Musik

Eine mehr als nur gelungene Premiere des MKLA Music Festivals

Das MKLA Music Festival begeisterte am Wochenende die zahlreichen Besucher aus nah und fern. Egal ob Kinderchor, Solisten, Ensembles, Bands oder einfach Lehrer und Schüler – alle vermochten ihr Herzblut für die Musik dem Publikum mit auf den Weg zu geben.

Sucht man nach einer Bedeutung fürs Wort «Festival», so stösst man auf folgende Definition: «Damit bezeichnet man Veranstaltungen, die sich durch den Ort und ihre Gestaltung aus dem Rahmen alltäglich umsetzbarer Konzerte herausheben. Sie zeichnen sich durch ihre gesellschaftliche Bedeutung, ihre Grösse und durch ihre musikalische Vielfalt aus». Genau das haben die Co-Präsidenten Katalin Müller-Waagthaler, Leiterin der Musik- und Kunstschule Lachen- Altendorf (MKLA), und ihr Vorgänger Armin Kölbli mit dem 1. MKLA Music Festival umgesetzt. Die Idee dazu brachte Katalin Müller-Waagthaler aus ihrem Wohnort Erlenbach mit, wo mit ihrer Beteiligung ein solches Festival schon seit 2016 im Zweijahresrhythmus durchgeführt wird.

 

Musizierende über Grenzen hinweg zusammenbringen

Was wollte das MKLA Music Festival bezwecken? Zeigen, was die MKLA zu bieten hat, aber auch Verbindungen schaffen zwischen Lehrern, Schülern, Profi- Musikern und natürlich den Eltern und Zuhörern. Im Vordergrund stand das Ziel, viele Musizierende über Grenzen hinweg zusammenzubringen. Dieses Ziel erreichten die Organisatoren voll und ganz, das Zusammenwirken von Jung oder Alt, ob Profis oder Amateure, ob Solisten oder im Ensemble wurde zu einem grossartigen Erlebnis. Zudem erhielten Kinder und Jugendliche die Gelegenheit, mit Lehrpersonen und gestandenen Profis zusammen auf der Bühne zu stehen und gemeinsam zu spielen. Das machte das MKLA Music Festival aus und war der Grundstein für den grossen Erfolg.

 

Moderator Rauchenstein gab Opening besondere Note

Mit dem Opening in der gut besetzten Mehrzweckhalle Altendorf startete das Festival am Samstagnachmittag. Protagonisten waren die Jazztanz- und Hip-Hop-Klassen der MKLA unter der Leitung von Nicole Troxler, der Musikverein Harmonie Altendorf mit seiner Dirigentin Hagia Pastor und die Jugendmusik Siebnen mit den Co-Dirigenten Michael Schönbächler und Dominik Hüppin.Moderiert wurde das Opening vom Tagesschau- Moderator Michael Rauchenstein, der als gebürtiger Lachner ein Heimspiel hatte und auf sehr empathische Art und Weise verschiedene Kurzinterviews führte. Rauchensteins Moderation gab dem Opening eine besondere Note und trug zum gelungenen Auftakt des Festivals bei.

 

Für ihren Mut mit Applaus belohnt

Der nächste Programmpunkt trug den Titel «Kinderchöre und Harmonie». In der voll besetzten Aula des Schulhauses Seefeld Lachen gaben sich die Kinderchöre Erlenbach und Lachen und der Harmonie Musikverein Lachen am späteren Nachmittag ein Stelldichein. Die Kinderchöre Lachen, die seit 2010 unter der Leitung von Helena Stocker stehen, verzückten ihre Angehörigen mit pfiffigen Liedern. Der Kinderchor Erlenbach unter der Leitung von Maria Diazcoca besteht erst seit zwei Monaten, fünf Kinder hatten die Reise nach Lachen gewagt und wurden für ihren Mut mit grossem Applaus belohnt. Der Musikverein unter Leitung von Martin Schlegel trug das seine zur gelungenen Nachmittagsveranstaltung bei.

 

Fantastisches Galakonzert und grandiose «Band Night»

Der Samstagabend stand ganz im Zeichen eines grandiosen Galakonzertes in Altendorf, wo Michael Rauchenstein auch die Patin des Anlasses, die ehemalige Ständerätin Christine Egerszegi-Obrist begrüssen durfte. Sie hat eine besondere Affinität zur Musik, war sie doch seinerzeit die Präsidentin der erfolgreichen eidgenössischen Volksinitiative «jugend + musik». Das Konzert stand unter der musikalischen Gesamtleitung von Alex Wilson, der sämtliche Arrangements geschrieben hatte. Auf der Bühne musizierten Schülerinnen und Schüler der MKLA mit Gitarren, Trompeten und Waldhörnern zusammen mit Profimusikern und Ensembles wie die Fiddling Millers & Friends (das Familienorchester von Katalin Müller-Waagthaler). Dazu kamen die «Special Guests» Omar Rios Meléndes, ein nicaraguanischer Gitarrist und Komponist mit grossartiger Technik und feinem Spiel und Michael Wäckerlin/The Human Jukebox, der spätestens seit seinem Live-Auftritt und Sieg der SRF-Talent-Show «Stadt Land Talent» bekannt ist. Zu den Höhepunkten dieses Galakonzertes gehörten ein Medley, faszinierend gespielt im Duett mit Omar Rios Meléndes und Alex Wilson am Piano und ein Solo der chinesischen Pianistin Wenqi Zhao, mit einer Komposition von Franz Liszt, und natürlich die Gesangseinlagen von Michael Wäckerlin. In diesem fantastischen Galakonzert wurde das Ziel, über Grenzen hinweg Musizierende zu verbinden, wirklich gelebt. Der erste Tag des Festivals klang am späteren Abend mit der «Band Night» im Dorfgaden aus, dort sorgten die MKLA-Band «Grace and the Argons » und die «Mighty Pockets» mit Hermann Schmidt für eine grandiose Stimmung.

 

Verbindung zwischen Lehrer und Schüler geschaffen

Der Sonntag begann am Morgen in der Aula Seefeld mit «MKLA in Concert», Mitwirkende waren der Kinderchor Altendorf unter der Leitung von Manuela Jost, Querflötenschulkinder von Andrea Huber und Max Oberholzer und Lehrpersonen mit Soloeinlagen. Einen beeindruckenden Auftritt bot das Duo DANK mit der japanischen Klarinettistin Anri Nishiyama Lepetit (künftige Lehrperson für Klarinette an der MKLA) und der litauischen Pianistin Diana Müller (Lehrperson Piano), die seit 2018 zusammen spielen und im gleichen Jahr beim Wettbewerb «The Golden Keys Competition» in der Schweiz den ersten Preis (mit Auszeichnung) gewannen. Auch mit diesem Konzert wurde das Ziel «Verbindung schaffen zwischen Lehrer und Schüler» erreicht. Der Nachmittag war Joachim Raff gewidmet. Die Joachim Raff-Gesellschaft als eine der Hauptsponsoren des Festivals hatte die junge Japanerin Utako Endo zu einem Gastspiel in der Aula eingeladen.Nebst Werken von Raff waren von ihr auch Kompositionen von Mozart, Liszt und Rachmaninov zu hören, gespielt mit einer Virtuosität, die restlos begeisterte. Den Schlusspunkt des Festivals bildete das grosse Finale am späteren Nachmittag in Altendorf. Gegen hundert Musikantinnen und Musikanten aus verschiedenen Orchestern und Streicherensembles (natürlich war auch die Jugend in grosser Zahl eingebunden) entzündeten unter der Leitung von Alex Wilson nochmals ein musikalisches Feuerwerk. Auch Omar Rios Meléndes hatte nochmals einen Soloauftritt, auch Joachim Raff kam durch das Trio Fontane nochmals zu Ehren.

 

Von A bis Z begeisternd

Mit diesem grossen Finale ging ein Festival zu Ende, das von A bis Z zu begeistern wusste, ein Festival, dass grossartig organisiert war, auch die vielen im Hintergrund tätigen Helfer trugen zum grossen Erfolg bei. Der Besucheraufmarsch bewies, dass das Konzept stimmte, den beiden Co-Präsidenten war die Freude über das gute Gelingen der Premiere förmlich ins Gesicht geschrieben. Es bleibt nur zu hoffen, dass diese Premiere nicht gleichzeitig eine Dernière war, dieser so wertvolle kulturelle Anlass sollte unbedingt eine Fortsetzung finden. 

 

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Paul A. Good

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

05.11.2024

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