Kunst & Design
Räume haben Atelier-Groove
Als grosser Anziehungspunkt erwies sich am Donnerstagabend im ehemaligen EW-Gebäude in Lachen die Vernissage «Schwyzweit – aus der kantonalen Kunstsammlung». Diese zweite Ausstellung nach Seewen legt das Schwergewicht auf Abstraktionen und Arbeiten aus dem Bereich Medienkunst.
Kunst in Dialog mit der breiten Bevölkerung bringen, dies wolle die Ausstellung «Schwyzweit», meinte Michael Stähli, Kulturkommission Lachen, in seinen kurzen Worten zur Vernissage. Anschliessend gab Franz-Xaver Risi, Moderator und Kulturbeauftragter des Kantons Schwyz, Monica Vögele, Präsidentin des Stiftungsrates des Vögele Kultur Zentrums, das Wort. «Was sammeln Sie?», fragte sie zuerst in die Runde der Besucher. Und erklärte dann, zum Sammeln brauche es Kriterien wie Leidenschaft, den Investitionsgedanken und die Dokumentation. Eine solch kantonale Sammlung dokumentiere das Kulturschaffen einer Region, sei aber immer subjektiv, und es gebe kein Richtig oder Falsch. Kunst spiegle das persönliche Empfinden. Sie dürfe nicht im Keller darben oder in Büroräumen hängen, sondern müsse gesehen werden. Und die Räume im alten EW hätten dafür den Atelier-Groove.
Kunstvermittlung und Live-Action
Kuratorin Anna-Brigitte Schlittler merkte danach an, dass es ohne Räume keine Ausstellungen gebe und ohne Geld erst recht nicht. Da die Ausstellung konzeptionell von der Kulturkommission des Kantons Schwyz in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule der Künste erarbeitet wurde, übergab sie das Wort an Studierende des Studiengangs BA in Vermittlung von Kunst und Design. Diese stellten ihre Projekte zu unterschiedlichen Formen von Kunstvermittlung in wenigen Worten vor. So wollen sie etwa bei Kaffee und Kuchen die Bevölkerung ermuntern, mit ihnen in die Kunstdiskussion zu treten, oder mit Ausstellungsbesuchern den individuellen Weg zur Kunst erörtern. Auf dem Platz vor dem EW, am Werk von Andrea Suter mit Blattsilber auf Beton auf der Fassade neben dem Eingang, gingen Leo Bachmann, Tuba, und Angela Hausheer, Mikrofon und mobiler Lautsprecher, in eine Live-Action unter dem Titel «Urban landscaping». Damit loteten sie die akustischen und architektonischen Verhältnisse des Gebäudes und ihre Grenzen aus.
Bote der Urschweiz
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- Kunst & Design
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