Mit seiner sympathischen und humorvollen Ausstrahlung zog Beststellerautor Andreas Eschbach die Lachner Zuhörer in seinen Bann. Bild Marie-Eve Hofmann-Marsy
Mit seiner sympathischen und humorvollen Ausstrahlung zog Beststellerautor Andreas Eschbach die Lachner Zuhörer in seinen Bann. Bild Marie-Eve Hofmann-Marsy

Literatur

Das Gespür für die irrsinnige Gier nach Gold

Die erste Lesereise durch die Schweiz führte den deutschen Bestsellerautor Andreas Eschbach am Freitagabend auf Einladung des Spiel- und «Läselade» auch in die Bühne Fasson nach Lachen.

Schmunzelnd bemerkte Andreas Eschbach, Autor von Bestellern wie «Eine Billion Dollar», «Der Nobelpreis», «Das Jesus Video» und vielen mehr, dass Wien ebenso ein Schauplatz seines Buches sei wie Zürich und er nun genau in diesen beiden Region seine Lesetouren halte. Nicht enthusiastisch und mit grossen schauspielerischen Gesten, sondern eher ruhig, jedoch präzise akzentuiert setzte Eschbach seine Stimme ein, hob eine Augenbraue und senkte den Ton. Unweigerlich wurde man in die Geschichte hineingezogen, fühlte mit den Protagonisten, ahnte ihre Zweifel und Ängste und bekam ein Gespür für ihre irrsinnige Gier nach Gold – dem Teufelsgold.

Aus Langeweile Geschichten geschrieben

Rund 50 Minuten las der Autor aus seinem gleichnamigen Roman und hörte punktgenau an der Stelle auf, an der man doch zu gerne gewusst hätte, wie es nun weitergeht. Zum Schreiben kam Eschbach eigentlich aus Langeweile. Aufgewachsen auf dem Land, gab es nicht viel Abwechslung für einen Zwölfjährigen. So schrieb er Kurzgeschichten auf der Schreibmaschine, malte den Umschlag an und verteilte die Geschichten an seine Mitschüler. «Self publishing, Auflage eins», erinnert sich Eschbach grinsend, und wenn der Kollege sagte: «Nicht schlecht, hast du noch mehr?», war dies das grösste und ehrlichste Kompliment . «Schreiben ist für mich eine Art 3-D-Kino,das ich mir selbst mache,und es ist sehr spannend», so Eschbach. Sein Ziel sei immer, diesen Superfilm so in Worte zu fassen, dass das Kino auch im Kopf des Lesenden entstehe.

20 Jahre, bis sich alle Puzzlesteine zusammenfügten

«Teufelsgold» verfolge ihn schon lange. Die Uridee sei im Gespräch mit seinem damals 13-jährigen Sohn geboren worden. Sie fanden heraus, dass sich Quecksilber und Gold nur durch ein einziges Proton im Kern unterscheiden und überlegten, was ein mittelalterlicher Alchemist mit dieser Information wohl gemacht hätte. Der Anfang und ein atemberaubendes Ende waren schnell gefunden, aber es dauerte 20 Jahre,bis sich alle Puzzlesteine zur endgültigen Geschichte zusammengefügt hatten. Die Neugierde seines Lachner Publikums zeigte sich im sofortigen Kauf des Buches,natürlich versehen mit der Signatur des Autors vor Ort.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Marie-Eve Hofmann-Marsy)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

21.11.2016

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www.schwyzkultur.ch/VsuRRN