«Was sich zügig liest, schreibt sich schwer»: Autor Christian Schünemann stellte in Lachen seinen Roman «Der Frisör» vor. (Bild Tanja Holzer)
«Was sich zügig liest, schreibt sich schwer»: Autor Christian Schünemann stellte in Lachen seinen Roman «Der Frisör» vor. (Bild Tanja Holzer)

Literatur

Krimikunst in gestyltem Ambiente

Für einmal drehte sich ein Abend in der Lifestyle Lounge in Lachen nebst Beauty und Haarstyling um eine mörderisch gute Story. Autor Christian Schünemann war auf Einladung des Spiel- und Läseladens mit seinem «Frisör» zu Gast.

«Lang oder kurz, Volumen ja oder nein, der ‹Pony ist eine Überlegung wert», solche Worte sind in der Lifestyle Lounge in Lachen keine Seltenheit. Am Mittwochabend waren sie jedoch etwas ganz Besonderes. Christian Schünemann hatte sie vorgelesen, mit beschwingter Leichtigkeit, sein drittes Buch «Die Studentin » in den Händen, auf einem Barhocker sitzend. Wo sonst Beautytipps, Hairstyling und Massage regieren, lauschten an diesem Abend auf Einladung des Spiel- und Läseladens um die 30 Zuhörer dem neusten Fall des Frisörs und Hobbyermittlers Tomas Prinz.

Haarschnitt im Buch

Der Haarschnitt wanderte in die Buchseiten, der Star-Hairstylist und Protagonist erfasste mögliche Charakterzüge aus Haarpracht und Tönung. Die Frisur sass, Schünemanns Story auch. Die Sprache faszinierte mit lebendigen Bildern und leichtem Ton.

Vierter Frisörfall bereits geplant

Was sich zügig weg lese, so Schünemann, schreibe sich schwer. Ein Jahr hatte er an seinem dritten Buch geschrieben, das im Juli 2009 im Diogenes Verlag erschienen ist und aus dem Frisörsalon in die «Mafia» der Münchner Universitätsszene absticht. Im ersten Roman «Der Frisör» klärte Prinz einen Mord an der Beauty- Redakteurin auf, und im zweiten Fall «Der Bruder» lockten ihn ominöse Behauptungen eines Überraschungsbesuches in die «mörderische» Kunstszene. Der Starhairstylist Prinz kehrt in jedem Buch zurück, Grundzüge seines Umfeldes ebenso. Nach der Lesung stellte sich Schünemann allen Publikumsfragen, ausser jenen nach den Identitäten von Opfern und Mördern. Er schreibe Krimis und fürs Fernsehen, erzählte Schünemann aus seinem Arbeitsalltag. Dieses Jahr habe er an der Serie «Verbotene Liebe» mitgeschrieben, doch nun widme er seine Zeit ganz dem vierten Frisörfall.

Hinter den Kulissen einer Fernsehserie

Nach einem fragenden Seitenblick zur Diogenes-Mitarbeiterin im Publikum verriet der Autor aus Bremen, der neue Roman spiele hinter den Kulissen des täglichen Fernseh-Seriengeschehens. Da kenne er sich aus, schmunzelte er. Mittlerweile sei er ein guter theoretischer Frisör. Das Vokabular verdanke Schünemann der Zusammenarbeit mit dem Starfrisör Ulrich Graf, welcher die fachsinnigen Textstellen stets nachprüfe. Während dem abschliessenden Signieren seiner Bücher fachsimpelten Besucher mit dem Autor über die neusten, schicksalhaften Fernsehseriewendungen.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

14.09.2009

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