Das Sinfonieorchester Ausserschwyz bot ausdrucksstarke Musik. Bild Lilo Etter
Das Sinfonieorchester Ausserschwyz bot ausdrucksstarke Musik. Bild Lilo Etter

Musik

Drinnen wie draussen heftiges Schneetreiben

Die Sinfonie «Der Winter» von Joachim Raff, passte bestens zum schneereichen Wochenende. Das Sinfonieorchester Ausserschwyz trug sie am Samstagabend in der Pfarrkirche in Lachen und gestern in Freienbach ausdrucksvoll vor.

Trotz starkem Schneetreiben und zugeschneiten Strassen fanden zahlreiche Konzertbesucherinnen und -besucher in die Pfarrkirche Lachen. Sie liessen sich vom ersten Werk des in Lachen geborenen Komponisten Joseph Joachim Raff, «Der Winter – Sinfonie Nr. 11 in a-Moll», musikalisch von winterlichen Stimmungen verzaubern. «Der erste Schnee» verbreitete die gedämpfte Stille und Ruhe einer verschneiten Landschaft, dazu tanzten mit quirligen Tönen sanft und wirblig Schneeflocken auf die Erde. Mit imposanten Takten strahlte nach dem Auflockern der Wolkendecke die Landschaft in prächtigem Weiss unter einem leuchtend blauen Himmel. «Allegro» klang wie eine rasante, kurvenreiche Schlittenfahrt, bei der einem die steife Brise kräftig um die Ohren bläst. Gemütlich warm und geruhsam wurde es im dritten Satz, «Am Kamin». Das Treiben im Schlusssatz «Carneval» war dezent elegant und glich damit vorwiegend dem gepflegten zur Schau Stellen von edlen Masken und Kostümen wie etwa am Karneval in Venedig, als lautem, wildem Rambazamba. Erst gegen den Schluss wähnte man sich an einer lebensfrohen Party, bei der die Festfreude immer ausgelassener wurde.

Charaktervolle Musik

Nach einer kleinen Pause kam unter der Leitung von Dirigent Urs Bamert «Enigma – Variationen op. 36» von Edward Elgar zu Gehör. Auch in diesem Werk verstand es das Sinfonieorchester Ausserschwyz, mit musikalischem Gespür die Feinheiten des Werks zum Ausdruck zu bringen. In jeder der facettenreichen Variationen strich es den ihr eigenen Charakter heraus und gestaltete die Musik mit sensibler Tiefe. Filigrane Klänge wurden von bedächtigen abgelöst, mal wurden sie energisch, ja gar hoch dramatisch, dann wieder lieblich, bedächtiger oder melancholisch melodiös und endeten in einem fulminanten Schluss. Das Publikum hörte andächtig zu und spendete zum Schluss einen lang anhaltenden, besonders herzlichen Applaus, bevor es sich wieder in der kalten Winternacht nach Hause an die Wärme begab.

March-Anzeiger

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

01.02.2010

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