Auch zum Talerschwingen lässt sich ein Flamenco tanzen: Bettina Castaño und die Alderbuebe. Bild Kurt Kassel
Auch zum Talerschwingen lässt sich ein Flamenco tanzen: Bettina Castaño und die Alderbuebe. Bild Kurt Kassel

Musik

Flamenco trifft auf Appenzell

Am Samstagabend stand die alte Turnhalle Lachen im Zeichen der Begegnung Spaniens mit Appenzell. Was Laien vorerst nicht für möglich halten, überzeugte die rund 100 Anwesenden – Flamencotanz zu Appenzeller Musik fuhr ein.

Das lag an den hervorragenden Interpreten. Die vier Alderbuebe, von denen als letzter Alder noch Walter Alder am Hackbrett dabei ist, spielten im Hintergrund ihre traditionellen Instrumente, und vor ihnen tanzte Bettina Castaño atemberaubenden Flamenco. Vorher aber starteten die Alderbuebe – Walter Alder (Hackbrett), Michael Bösch (Violine), Willi Valotti (Akkordeon) und Köbi Schiess (Bass) – mit der Musik, für die die Formation mit diesem Namen seit 125 Jahren bekannt ist, mit traditioneller Appenzellermusik.

Fremdländische Klänge

Im weiteren Programm zeigten sie, dass sie ausser «Birrewegge, Schmalz und Brot macht d’Bagge rot» auch fremdländische Klänge beherrschen. Czardas aus Ungarn, russische Melodien und im zweiten Teil «Zirkus Renz», von Walter Alder am Hackbrett virtuos gespielt, begeisterten das Publikum.

Kulturen treffen sich

Und dann kam sie, Bettina Castaño. In wunderschönen Flamencokleidern wirbelte sie über die Bühne. In stets ausdrucksstarker Körperhaltung schlugen ihre Füsse den Rhythmus in atemberaubendem Tempo. Und dazu die volkstümliche Appenzeller Musikformation – eine gelungene Symbiose zweier Kulturen. Bettina Castaño ist eine hervorragende Flamencointerpretin. Sie versteht es, vom traditionellen Flamenco zu ganz eigenen Rhythmen zu wechseln, um doch immer wieder zum Flamenco zurückzukehren. Die in Sevilla im Palacio de Cultura lebende und arbeitende Schweizerin, die 30 Jahre lang im Appenzellerland gelebt hatte, verstand es, im Zusammenspiel mit den Alderbuebe das Publikum zu fesseln. Die Tänzerin ist Neuen gegenüber aufgeschlossen. So gestaltete sie nebst Flamenco-Programmen auch schon «Flamenco und afghanische Perkus - sion» oder «Flamenco meets Cigan». Mit dem Basler Sinfonieorchester tanzte sie «El amor brujo» und «Zarzuelas ». Es war ein multikultureller Abend, organisiert von der Kulturgruppe Begägnig am Sey, der den Besuchern viel Freude und Spass machte. Das zeigte sich am nicht enden wollenden App - laus.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

10.09.2012

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