Musik
Frische, rastlose Volksmusik
Das sechsköpfige Ensemble KammerArt spielte am Sonntag im Pfarreiheim Gerbi in Lachen aufgestellte, lebendige und junge Volksmusik. Stimmungs mässig machten die jungen Musikanten dem sommerlichen Wochenende absolut Konkurrenz.
KammerArt steht für viele neue Ideen, die der traditionellen Volksmusik ein neues und jugendlichdynamisches Gesicht geben. Der weiche Klang von Klarinetten wird in dieser ungewöhnlichen Zusammensetzung mit Klavier und Schlagzeug ergänzt. Beim Konzert am späten Sonntagnachmittag im Pfarreiheim Gerbi haben die jungen Musiker gleich von Anfang an keinen Zweifel daran gelassen, das Volksmusik durchwegs funkig und mit Technoklängen aufgefrischt werden kann.
Erste CD
Das Sextett um den Lachner Klarinettisten Christoph Marty ist in dieser Zusammensetzung bereits zum zweiten Mal auf Tournee und hat erst kürzlich die erste CD «Frische Rascht» herausgegeben. Dieser Titel bringt die Musik von KammerArt auf den Punkt: Frisch sind sie allemal, und gerastet wird bei diesen Musikern, die voller Ideen zu stecken scheinen, bestimmt nicht. Das Publikum bekam ein Müsterchen aus der neuen CD zu hören. Das Medley «Windraschtiki» war eine Zusammensetzung von drei neuen Stücken aus dem Album.
Virtuos, ungebändigt und klangstark
Mit einem musikalischen Portrait des Altendörfler Komponisten Marcel Oetiker eröffneten die Musiker ihr Konzert. «Bärenkeller», «Scherzo» und «Bäumig» hat Oetiker im Auftrage des Ensembles geschrieben: Jazzige Klänge, lüpfig rauf und runter gespielt, mit volkstümlichen Einlagen wie «Löffele» und urchigen Übergängen gespickt. Im weiteren Konzertverlauf wurden Auftragskompositionen von Markus Flückiger und Dani Häusler gespielt. Den Komponisten Flückiger hat das Sextett schon länger für sich entdeckt, und in seinem Stück «Die Ruhe zwischen den Stürmen» wurden die Zuhörer musikalisch den Elementen von Wind und Regen ausgesetzt.
Durchgeschüttelt
Dani Häuslers Komposition nennt sich «Traffic». Die Interpretation zu diesem Stück gab der einheimische Christoph Marty seinem Publikum gleich selber: «Dani Häusler wohnt in Schwyz. Wenn ich sein Stück ‹Traffic› spiele, stelle ich mir immer vor, wie ich in Schwyz über das Kopfsteinpflaster am Hauptplatz fahre. Da wird man durchgeschüttelt und versteht das eigene Wort nicht mehr.» Und genau so virtuos, ungebändigt und klangstark tönte das Stück dann auch. Als Zugabe bekamen die zahlreichen Zuhörer gleich zwei Stücke: Der «Gang übers Mätteli» wurde zum ersten Mal vor Publikum gespielt und «Ende Mai» das zweite Mal.
March-Anzeiger und Höfner Volksblatt
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Höfner Volksblatt & March Anzeiger
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- Musik
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