Plaudert über ihr Leben und ihre Schlager-Karriere: Linda Fäh. Bild: lindafaeh.ch
Plaudert über ihr Leben und ihre Schlager-Karriere: Linda Fäh. Bild: lindafaeh.ch

Musik

«Ich hatte bereits als Kind den Traum, kreativ tätig zu sein»

Heute Abend feiert der 11. Lachner Wiehnachts-Zauber Premiere. Mit dabei ist unter anderem Ex-Miss-Schweiz und Schlagersängerin Linda Fäh. Im Interview spricht die 30-Jährige über den «Zauber», ihr Leben und ihr drittes Album, das im Frühling erscheint.

Linda Fäh, Sie haben im Sommer geheiratet. Soll ich Sie jetzt mit «Frau Dätwyler» ansprechen?


(lacht) Nein, Sie können mir nach wie vor Linda Fäh sagen. Zuerst wollte ich den Namen meines Mannes annehmen und Fäh als Künstlername behalten. Aber überall, wo ich hingehe, kennt man mich als Linda Fäh. Und so war es einfacher, meinen Namen zu behalten. Ich will nicht an einem Tag Frau Dätwyler sein und am anderen Tag Frau Fäh.


Spricht man von Ihnen, heisst es oft «Ex-Miss-Schweiz», auch wenn Ihr Sieg schon acht Jahre her ist. Stört es Sie, dass Sie den «Stempel» nicht loswerden? Nein, das stört mich überhaupt nicht.


Im Gegenteil. Mit dem Miss-Schweiz-Titel hat alles angefangen. Vor Kurzem hielt ich ein Referat zum Thema Erfolg,«von der Kauffrau auf die grosse Bühne». Der Titel hat mein Leben von 0 auf 100 auf den Kopf gestellt und alles verändert. Er hat mir Türen geöffnet, um einen völlig neuen Weg einzuschlagen. Ich hatte bereits als Kind den Traum, kreativ tätig zu sein, aber nie damit gerechnet, dass dieser Traum wahr wird. Der Miss-Schweiz-Titel war der Schlüsselmoment. Er ermöglichte mir meinen ersten Fernseh- Auftritt als Sängerin, als ich im «Samschtig-Jass» «Gigi vo Arosa» präsentierte. Das Lied wurde übrigens bei Philipp Mettler im Studio aufgenommen. Das Feedback war durchwegs positiv, was mich bestärkte, den Weg als Sängerin zu gehen.

Sie haben es erwähnt, der Titel hat Ihnen die Türen zum Showbusiness geöffnet. Was würden Sie heute machen, wenn es nicht so weit gekommen wäre?


Das ist eine gute Frage. Wahrscheinlich hätte ich an einer Casting-Show teilgenommen. Ich wusste schon immer, dass ich auf der Bank nicht alt werde. Heute sieht jeder Tag und jede Woche anders aus, ich lerne ständig neue Menschen kennen, und das gefällt mir.


Am 10. November sind Sie 30 Jahre alt geworden. Wie haben Sie gefeiert?

Da wir im Sommer bereits unsere Hochzeit mit einem grossen Fest feierten, habe ich meinen Geburtstag im kleineren Kreis zelebriert. Es warenaber doch fast 40 Personen, meine engsten Freundinnen mit Partner sowie meine Familie. Ich habe ein Lokal gemietet, mit Essen und DJ. Die Party stand unter dem Motto «White Night», im Bezug auf meine Hochzeit. Wir haben an der Hochzeit einen Film gedreht, den wir an der Geburtstagsparty gezeigt haben.


Gegen Ende Jahr blickt man zurück. Tun Sie das doch an dieser Stelle mal.


Das grosse Ereignis war natürlich die Hochzeit, die ich selbst organisiert habe. Das hat viel Zeit in Anspruch genommen. Daneben habe ich fleissig an meinem neuen Album gearbeitet. Das Jahr endet mit einem wunderbaren Projekt, dem Lachner Wiehnachts-Zauber. Seit August bereite ich mich darauf vor, und ich freue ich mich sehr.


Vor Kurzem reisten Sie nach Ecuador. Was haben Sie dort gemacht?


Ich bin seit diesem Jahr Botschafterin des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK), und dies war meine erste Projektreise. Im Februar findet in St. Moritz eine Gala statt, an der es um dieses Projekt geht. Mehr darf ich dazu noch nicht erzählen.


Auf Ihrem Auto steht ihr Name. Gab es schon lustige Situationen?


Mein Name steht zwar nicht so gross drauf, aber vor allem im Stau kann man ihn lesen. Einige Leute winken oder machen Fotos.Es kam auch schon vor, dass ein Zettel zum Fenster hinaus gehalten wurde mit der Aufschrift: «Linda, wir lieben dich». Oder dass Leute beim Auto auf mich warten.


Und wird bei Bussen öfters ein Auge zugedrückt?


(lacht) Nein, überhaupt nicht. Ich habe auch schon Bussen erhalten. Aber wenn das Auto angeschrieben ist, fährt man schon anders und achtet darauf, wo man parkiert.

Sie singen Popschlager. Weshalb singen Sie auf Deutsch?

Früher, in den Gesangsstunden, habe ich oft Englisch gesungen. Ich singe auch heute noch gerne Englisch. Meine ersten Lieder habe ich bei Roman Camenzind aufgenommen. Da war schnell klar, dass ich Deutsch singe. Zu Beginn stand sogar die Frage im Raum, ob Deutsch oder Schweizerdeutsch. Da wir aber Richtung Deutschland wollten, war der Fall klar. In der Muttersprache kann man sich besser ausdrücken, und es kommt auch beim Publikum besser an,da dieses den Text nicht noch übersetzen muss, um ihn zu verstehen.


Wie ist es zum Engagement beim Lachner Wiehnachts-Zauber gekommen?

Ich wurde angefragt. Obwohl wie erwähnt meine Karriere im Studio von Philipp Mettler begonnen hat, haben sich unsere Wege in den vergangenen acht Jahren sehr selten gekreuzt. Wir sind zwar in einer ähnlichen Sparte unterwegs, ich aber am Rande des Pops und Philipp am Rande der Tradition. In den letzten ein, zwei Jahren bin ich aber doch einige Male an denselben Anlässen aufgetreten wie Carlo Brunner mit seiner Superländlerkapelle. Und vermutlich haben sie dann gesehen, wie ich mich entwickelt habe. Auf jeden Fall hat mich Carlo im letzten Winter angefragt, ob ich mir vorstellen könne, beim Wiehnachts-Zauber mitzumachen. Und wenn man für eine so renommierte Show eine Anfrage bekommt, muss man nicht lange überlegen. Auch wenn das Engagement sehr zeitintensiv ist.

Die Probearbeiten haben im Sommer begonnen. Wie ist das, in der grössten Hitze Weihnachts-Lieder zu singen?


Ich erinnere mich, dass ich im rosaroten Sommerkleid Weihnachtslieder gesungen habe. Teilweise lag ich im Bikini auf der Terrasse, hatte Kopfhörer im Ohr und übte «Last Christmas » (lacht). Aber als Künstler ist man sich das gewohnt. Man singt im tiefsten Schnee Sommerlieder und in der grössten Hitze Weihnachtslieder.


Sie sind neu in einem eingespielten Team. Wie haben Sie das erlebt?


Zu Beginn ist man schon etwas nervös, wenn man in ein Team kommt, das seit Jahren zusammenarbeitet. Aber ich wurde sehr herzlich aufgenommen und habe mich sofort wohlgefühlt. Nelly Patty kannte ich bereits, da wir dieselbe Designerin, Lisbeth Egli, haben und zusammen an ihrer Modeschau aufgetreten sind. Und Frank Tender habe ich vor einigen Wochen an einer privaten Geburtstagsparty auf Mallorca getroffen. Wir sind mit derselben Person befreundet, wussten das zuvor aber nicht.

Was darf das Publikum am Wiehnachts- Zauber erwarten?


Ich singe alleine, im Duett – unter anderem mit Silvio d’Anza den Song «Vivo per lei» – und in der Gruppe. Ich singe verschiedene Stilrichtungen und in verschiedenen Sprachen. Und ich präsentiere auch ein eigenes Lied. So kann ich verschiedene Facetten von mir zeigen.Es ist für mich aber auch eine Herausforderung, da ich ansonsten immer alleine auf der Bühne stehe und nun auch mal die zweite Stimme singen kann.


2011 sind Sie bei «Salto Natale» als Sängerin aufgetreten. Können Sie einen Vergleich zum Wiehnachts-Zauber ziehen?


Bei «Salto Natale» ist der Artist im Fokus, beim Wiehnachts-Zauber die Sänger. Das ist der grösste Unterschied. Die Gemeinsamkeit ist sicherlich das Familiäre, die Freundschaften, die sich entwickeln.


Wie feiern Sie privat Weihnachten?

Bei uns wird Weihnachten so richtig zelebriert. Wir treffen uns am 25.Dezember im Elternhaus in Benken, essen gemütlich, singen und lesen Gedichte vor, also richtig traditionell. Es geht nicht um die Geschenke, sondern um die Zeit miteinander. Wir schlafen dann auch alle dort und brunchen am nächsten Tag. Am 24. Dezember sind wir bei der Familie meines Mannes.


Bereits zum dritten Mal moderieren Sie «Klingende Weihnachten» im SRF. Worauf dürfen sich die Fernseh-Zuschauer freuen?


Die Aufnahmen finden zum ersten Mal im Fernsehstudio statt. Natürlich wird dieses weihnachtlich dekoriert. Die Zuschauer dürfen sich auf ganz viel Musik und auf prominente Gäste freuen, mit denen ich über Weihnachten sprechen werde. Unter anderem mit dabei sind Emil Steinberger, Sandra Boner, Walter Andreas Müller und Melanie Oesch.


Welche Pläne haben Sie fürs neue Jahr, beruflich und privat?


Das neue Jahr beginnt mit etwas sehr Schönem. Leider darf ich noch nichts darüber erzählen. Nur so viel: Damit geht ein weiterer Traum in Erfüllung, und ich brauche die Unterstützung der gesamten Obersee-Region (lacht). Im April kommtmein drittes Album auf den Markt. Dazu gehört natürlich auch eine Promo-Tour. Ausserdem gehe ich zum ersten Mal auf Autogramm-Tour in Deutschland.

Privat sprechen Sie bestimmt die Familienplanung an. Wir geniessen das Leben als Ehepaar und planen im nächsten Jahr wieder eine längere Reise. Kinder sind momentan kein Thema, wir haben noch ein paar Jahre Zeit.

Was gibt es über ihr drittes Album zu erzählen?


Es trägt den Titel «Herzschlag». Die erste Single «Der perfekte Herzschlag» ist im Juli erschienen, passend zur Hochzeit. Das Album beinhaltet viele positive, mit Liebe verbundene Songs, die etwas poppiger sind, als man es von mir gewohnt ist. Ein Lied habe ich selbst geschrieben,eine Ballade, die meinem Mann gewidmet ist und an unserer Hochzeit gesungen wurde.


Höfner Volksblatt & March Anzeiger / Irene Lustenberger

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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  • Musik

Publiziert am

21.11.2017

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