Raff-Jubiläumskonzert: Violoncello-Solist Christoph Croisé spielte mit voller Hingabe und mit unmittelbarer Präsenz. Bild Lilo Etter
Raff-Jubiläumskonzert: Violoncello-Solist Christoph Croisé spielte mit voller Hingabe und mit unmittelbarer Präsenz. Bild Lilo Etter

Musik

Junges Talent faszinierte

Mit dem Joachim-Raff-Jubiläumskonzert endete am Freitagabend der Musiksommer am Zürichsee 2012. Unter der Leitung von Giovanni Bria spielte die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz Werke von Raff und Mendelssohn-Bartholdy. Besonders begeisterte der junge Violoncello-Solist Christoph Croisé.

Das Festkonzert in der katholischen Kirche zu Ehren des 190. Geburtstages und des 130. Todestages des 1822 in Lachen geborenen Komponisten Joseph Joachim Raff wurde in Zusammenarbeit mit der Raff-Gesellschaft Lachen gegeben. Eine internationale, enge Verbundenheit der Förderer von Raffs Werk machte Pit Marty, Gemeindepräsident und Vorstandsmitglied des Vereins Musiksommer am Zürichsee, in seinen einführenden Worten deutlich, konnte er doch unter den zahlreichen Zuhörern Mark Thomas aus London begrüssen, den Betreiber der Raff Website www.raff.org, sowie Volker Tosta, aus Stuttgart, weltweit bekanntester Verleger von Raff-Werken, und Wolfram Burger aus Basel, Herausgeber von Raff-Werken auf CD. Als erstes kam von Joseph Joachim Raff die Ouvertüre «Eine feste Burg ist unser Gott» op. 127 zu Gehör. Die melodiöse Musik schien sich oft sinnend in sich selbst zu versenken. Intensiv tönend riss sie aber auch die Stürme des Lebens fort, suchte sie mit drängenden Takten neuen Halt, den sie in einem triumphalen Schluss letztendlich fand.

Eins werden mit seinem Violoncello

Dem folgte «Konzert für Violoncello und Orchester op. 193» ebenfalls von Raff, mit dem 18-jährigen Solisten Christoph Croisé. Auswendig, völlig eins mit seinem Instrument, verlieh er dem Werk Spannung und Intensität. Mit seiner unmittelbaren Präsenz faszinierend, brachte der Solist ohne Effekthascherei die Ausdruckskraft von Raffs Komposition zusammen mit den Konstanzer Philharmonikern eindrücklich zum Klingen. Beim anschliessenden lang anhaltenden Applaus gab es auch begeisterte Bravorufe. Als Dank bot Croisé zwei Zugaben, zuerst von Johann Sebastian Bach, dann zeitgenössisch, beides beherrschte er mit sensibler, eindringlicher Gestaltungskraft.

Mendelssohn zum Abschluss

Abgerundet wurde das Konzert mit Symphonie Nr. 4 d-Moll op. 107 «Reformations-Symphonie» von Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809- 1847), einem Förderer von Raff. Die manchmal stille, fast liebliche Musik konnte zu ausgreifender Dynamik anschwellen, stellenweise wurde sie ländlich erbaulich, gar tänzerisch schreitend und endete in einem erhabenen, festlichen Schluss.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

22.10.2012

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