Sandro Blank ging als Sieger des 8. Schweizerischen Dirigentenwettbewerbs hervor. Bild Valentin Luthiger
Sandro Blank ging als Sieger des 8. Schweizerischen Dirigentenwettbewerbs hervor. Bild Valentin Luthiger

Musik

Lachner dirigiert sich zum Sieg

Sandro Blank hat am Wochenende den 8. Schweizerischen Dirigentenwettbewerb gewonnen. Der 29-jährige Lachner überzeugte die hochkarätige Jury und setzte sich gegen seine elf Mitbewerber durch.

Vom 7. bis 10. September fand in Baden der 8. Schweizerische Dirigentenwettbewerb statt, der alle drei Jahre durchgeführt wird. Zwölf junge Dirigenten – sie dürfen nicht älter als 35 Jahre sein – erhalten dort die Möglichkeit, sich vor einer kompetenten Jury zu präsentieren und ihr musikalisches Talent und die erworbenen Fähigkeiten beurteilen zu lassen.

Eleganter Dirigierstil überzeugte

In der Vorrunde mussten die Teilnehmer während einer halben Stunde mit dem Blasorchester Baden Wettingen ein dem Orchester unbekanntes Werk einstudieren. Fünf Kandidaten erreichten den Halbfinal. Dort erhielten sie acht Minuten Zeit, um eine der Brass Band Musikgesellschaft Reiden bereits bekannte Komposition zu proben respektive strategische Stellen anzuspielen und anschliessend im Trafosaal Baden aufzuführen. Die drei Finalisten probten je eine Stunde lang mit der Stadtharmonie Zürich Oerlikon- Seebach eine ihr bekannte Komposition mit höchsten Anforderungen ein, die schliesslich am Galakonzert aufgeführt wurde. Kriterien des Wettbewerbs sind Probenarbeit, Dirigiertechnik, Interpretation, Orchesterkontakt, Gesamteindruck und Musikalität.

Jury überzeugt

Am Samstagabend entschied dann die dreiköpfige Jury, Sandro Blank als Sieger auszurufen. Der Lachner, der heute in Luzern wohnt, hat die Jury mit seinem eleganten Dirigierstil, einer ausgefeilten Probemethodik und einer natürlichen Autorität überzeugt. «Eine Kombination von methodischen Vorzügen bei der Vereinsprobe und die Ausstrahlung als Dirigent beim Konzert hat den Ausschlag für Sandro Blank gegeben», so Jury-Präsident Franco Cesarini. Er beschreibt den Preisträger als Persönlichkeit, die sich in natürlicher Weise durchsetzt. So sei es Blank gelungen, in der Probe eine hundertprozentige Aufmerksamkeit des Orchesters zu erreichen. Die Musikantinnen und Musikanten hätten sofort auf seine Anweisungen reagiert.

«Vorbereitung ist alles»

«Ich war überwältigt und empfand eine tiefe Dankbarkeit», beschreibt Sandro Blank die ersten Minuten nach dem Sieg. Die Wochen der Vorbereitung und vor allem die Wettbewerbstage seien sehr kräftezehrend gewesen. «Eine präzise Analyse der Werke – insgesamt sieben – verschlingt Dutzende von Stunden. Aber man hat schlicht und einfach keine andere Wahl, wenn man vier Tage lang eine Fachjury dieses Kalibers – Franco Cesarini,Jan de Haan und Rolf Schumacher – überzeugen muss»,so der 29-Jährige.«Vorbereitung ist alles. Man kann über diesen langen Zeitraum keinerlei Schwächen verbergen. Man muss absolut über der Sache stehen.» Er sei einfach nur glücklich und dankbar für diese Wertschätzung seiner Arbeit. Der Sieg bringe ihm die Gewissheit, auf dem richtigen Weg zu sein. «Das tut gut. Sehr gut sogar», sagt er. «Dirigent zu sein bedeutet, nie aufzuhören, etwas lernen zu wollen.» So sieht Sandro Blank jegliche Musikwettbewerbe als eine Art Weiterbildung an. «Was man in solchen Situationen mitnehmen kann, ist in meinen Augen entscheidend für das Weiterarbeiten im Beruf.»

Drei Master in Musik

Sandro Blank bekam seinen ersten Saxofonunterricht im Alter von zehn Jahren an der Musikschule Lachen bei Urs Oettli, der in der Jugend sein grosser Förderer war. 2011 schloss er sein Studium an der Hochschule für Musik in Luzern mit dem «Master of Arts in Music Pedagogy» mit Auszeichnung ab. Ein Jahr zuvor hat er zusammen mit vier Freunden das NEXUS reed quintet aus der Taufe gehoben. Dieses wurde mehrfach ausgezeichnet und spielte unter anderem in der aktuellen Spielsaison zwei Konzerte am Kammermusikfestival «Window to Switzerland» in Moskau. Dieses Jahr erhält das Quintett den Swiss Ambassadors Award, verbunden mit einer einwöchigen Tournee durch London, Edinburgh, Belfast und Cardiff. Von 2011 bis 2013 studierte Sandro Blank in der internationalen Konzertklasse von Marcus Weiss an der Hochschule für Musik Basel. Nach Beendigung des «Master of Performance», den er ebenfalls mit Auszeichnung abschloss, führte er sein Studium in Dirigieren bei Prof. Felix Hauswirth in Basel

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

14.09.2016

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