Das frühere Studentenensemble Stringendo Zürich ist mittlerweile erwachsen geworden und stellt sich musikalischen Herausforderungen mit Begeisterung und immer neuem Feuer. Bild Marie-Eve Hofmann-Marsy
Das frühere Studentenensemble Stringendo Zürich ist mittlerweile erwachsen geworden und stellt sich musikalischen Herausforderungen mit Begeisterung und immer neuem Feuer. Bild Marie-Eve Hofmann-Marsy

Musik

Musikalische Juwelen geboten

Zum vierten Mal begrüsste Gemeindepräsident Pit Marty im Namen der Kulturkommission Lachen zum Neujahrskonzert in der Pfarrkirche. Es wurden musikalische Juwelen von Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart gespielt.

Spielerisch neckend, verführerisch lockend scheinen sich Flöte, Violine und Cembalo musikalisch zu umkreisen, um eine Dominanz zu ringen und sich schlussendlich doch mit den Streichern zu einer feierlichen und sehr beschwingten Harmonie zu finden. Diese virtuose Komposition schaffte Johann Sebastian Bach in seinen sechs «Brandenburgischen Konzerten», die er dem Marktgrafen Christian Ludwig von Brandenburg-Schwedt widmete, den Bach im Winter 1718/1719 in Berlin kennengelernt hatte. Im September 1721 schickte er ihm die Partitur mit einer umfangreichen Widmung. Die sechs Konzerte weisen eine hohe stilistische und strukturelle Vielfalt auf, die in ihrer Mischung der verschiedenen historischen und zukunftsweisenden Elemente eine ganz persönliche und trotzdem allgemeingültige Ausdrucksform bilden. Am Montagabend präsentierte das Orchester Stringendo Zürich, dirigiert von Giovanni Bria, die Konzerte «Nr. 5 D-Dur, BWV 1050» und «Nr. 3 G-Dur, BWV 1046».

Fantastische Interpretation

Grossartig interpretierten Jens Lohmann (Violine), Isabell Weymann (Flöte) und Naoki Kitaya am Cembalo ihre Soli. Das so zarte, fast sphärisch klingende Cembalo zeigte besonders im 5. Konzert seine volle Bandbreite. Bach lässt bei den unglaublich schnellen und temperamentvollen Tonfolgen die Finger des Pianisten geradezu fliegen.

Mozarts letztes Solokonzert gespielt

Ebenso populär ist auch der zweite Komponist: Wolfgang Amadeus Mozart. Knapp ein Jahrhundert später als Bach geboren, gehört auch sein Repertoire zu den bedeutendsten weltweit. Seine «Sinfonie in A-Dur, KV 201» aus dem Jahr 1774 gehört zu einer Gruppe von insgesamt neun Sinfonien, die Mozart in der kurzen Zeit zwischen den italienischen Reisen und der Reise nach Paris in Salzburg komponiert hat. Klanglich fasziniert hier die reiche Palette der Streicher zu den lediglich je zwei Oboen und Hörnern. Den Schluss des Neujahrkonzertes bildete Mozarts «Konzert für Klarinette und Orchester A-Dur, KV 622». Es ist eines seiner letzten vollendeten Werke und gehört zu den schönsten und reifsten Instrumentalkonzerten mit einer ungewöhnlichen Besetzung. Zwei Monate vor seinem Tod instrumentierte Mozart den dritten Satz, das «Rondo», stellte damit das Konzert fertig und vermerkte am gleichen Tag ausdrücklich, dass er es für Anton Stadler, ein enger Freund, und dessen «Bass-Klarinett» geschrieben hat. Es ist auch Mozarts einziges Klarinetten- und sein letztes Solokonzert.

Unterschiedlichste Gefühlslagen

Temperamentvolle und beschwingte Parts stehen gefühlvollen, getragenen, fast schwermütig-melancholischen gegenüber, ohne je ihre grossartige Erhabenheit zu verlieren. Michael Reid vom Tonhallen-Orchester Zürich setzte das Klarinettensolo vollkommen und mitreissend um, von klaren, hellen bis hin zu tiefen, volltönenden Klängen. Trotz schlechter Witterung genossen anschliessend die Konzertbesucher ausgiebig den offerierten Glühwein und die heissen Marroni auf dem Raffplatz.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

04.01.2012

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