Vor Kurzem wurde in Weimar eine bisher unbekannte Partitur von Raffs Oratorium «Weltende – Gericht – Neue Welt» entdeckt.
Vor Kurzem wurde in Weimar eine bisher unbekannte Partitur von Raffs Oratorium «Weltende – Gericht – Neue Welt» entdeckt.

Musik

Partitur von Raff-Oratorium entdeckt

Eine Partitur, wohl das Autograph von Raffs Oratorium «Weltende – Gericht – Neue Welt», ist nach mehr als 100 Jahren in einem Archiv in Weimar neu entdeckt worden.

Seit gut 40 Jahren pflegt die Joachim-Raff-Gesellschaft Lachen das Erbe eines Komponisten, der einen Teil seines Lebens in Lachen verbracht hat. Zahlreiche Aktivitäten wie Konzerte, die Jubiläums-Ausstellung im vergangenen Jahr undVorträge sind in bester Erinnerung. Nun darf sich Vereinspräsident und Raff-Kenner Res Marty über eine aussergewöhnliche Entdeckung freuen. In der Aufarbeitung von noch nicht katalogisierten Beständen des Hochschularchivs des Thüringischen Landesmusikarchivs in Weimar kam eine Partitur von Raffs Oratorium «Weltende – Gericht – NeueWelt», Opus 212, zum Vorschein.

Bemerkenswerter Fund

Archivleiter Christoph Meixner berichtet, dass es sich um eine bemerkenswerte Quelle aus dem Schaffen Raffs handelt. «Es ist offensichtlich ein Probedruck des lithografischen Umdrucks», schreibt Meixner. Weiter führt er aus: «Meist ist nur eine Seite eines Blattes bedruckt, die zweite ist leer. Dazwischen liegen viele Bögen einer hss (handschriftlich signierten) Partitur, die mit zwei Texten (Deutsch/Englisch in roter Tinte) versehen ist». Der Archivar weiss zu berichten, dass das Ganze ursprünglich zusammengebunden war und eine Partitur ergab. Da die Manuskriptseiten beim Fund deutlich in der Überzahl sind, könnte es sich um das Autograph handeln. Meixner vermutet, dass die Partitur wohl schon vor 1906 in Weimar war.

Entdeckung fliesst in Biografie

Diese Entdeckung wird von Res Marty zusammen mit rund 600 Bildern und etwa gleich vielen Rechercheseiten zum Inhalt einer neuen Biografie über Joachim Raff verarbeitet. «Ich werde mich auf 500 bis 600 Seiten beschränken müssen», sagt Marty fast ein wenig bedauernd. All seine Recherchen und Erkenntnisse der letzten Jahre würden nämlich ein weit umfangreicheres Werk ermöglichen. Auf jeden Fall wird mit dem Buch die Erinnerung an Joachim Raff am Leben erhalten.

Raff lebt weiter

Sehr vielseitig wird auch das aktuelle Vereinsjahr der Joachim-Raff-Gesellschaft. Am 23.Juni finden die GV des Vereins und ein Liederabend, unter anderem mit Werken Raffs statt. Den musikalischen Teil bestreiten die drei jungen Berufsmusikerinnen Sybille Diethelm, Barbara Erni und Fabienne Romer. Im Oktober wird ein Raff-Werk Eingang in ein Konzert des Musiksommers am Zürichsee finden. Zudem ist geplant, die vier Referate über Raff, die in einem Vortragszyklus zu hören waren, als Marchring-Heft zu publizieren. Die Basis für alle Vorhaben schaffen die Mitglieder des Vereins. «Unser Bestreben ist es, weitere Interessierte und Musikfreunde anzusprechen und als Mitglieder zu gewinnen», sagt Res Marty.

Infos unter

www.joachim-raff.com


Höfner Volksblatt und March-Anzeiger

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

16.04.2013

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www.schwyzkultur.ch/7dbd5D