Die Partnergesellschaft aus Deutschland, Narrhalla Achern, hat dazugelernt und verteilte statt Orden «Schwarzwälder Tequila»: Senf, Blutwurst und Kirschwasser. Bild Marie-Eve Hofmann
Die Partnergesellschaft aus Deutschland, Narrhalla Achern, hat dazugelernt und verteilte statt Orden «Schwarzwälder Tequila»: Senf, Blutwurst und Kirschwasser. Bild Marie-Eve Hofmann

Brauchtum / Feste

Vision Fasnacht 2030 vorgestellt

Amüsant und herzerfrischend war auch der diesjährige Fasnachtsstart in Lachen mit der seit 148 Jahren stattfindenden Generalversammlung der Narrhalla, an der Vertreter der Kirche, Politik und Narrenschaft einträchtig zusammenfinden.

Nach dreimaligem Läuten kehrte Ruhe in die illustre Runde im Restaurant «Schützenhaus» anlässlich der 148. GV der Narrhalla Lachen ein. Narrenvater Martin Stählin begrüsste wie gewohnt die x-fachen Urväter der Obernarren, Delegationen ortsansässiger wie deutscher Fasnachtsvereine, den Klerus, Vertreter aus Politik, Bezirk und Gemeinde. Regierungsrat Kaspar Michel entschuldigte sich schriftlich für seine Absenz, stellte jedoch eine Saalrunde in Aussicht, an der sich allerdings seine zwei anwesenden Kollegen doch beteiligen mögen. Nachdem die beiden Stimmenzähler, Anni Spieser und Martin Stählin sen., die nicht zu unterschätzende Hürde des Auswahlprozederes bestanden haben, wozu die Befragung über getätigte Devisengeschäfte, Dollar-Transaktionen oder eigennützige Weitergabe von Insiderwissen der Narrhalla gehörte, wurde traditionell die umfassende, zweisätzige Satzung verlesen, in der das strenge Verbot der Anrede «Sie» oder «Herr» bis Aschermittwoch für ewig festgehalten ist.

«Wir lassen keinen mehr gehen»

Narrenschreiber René Bünter schaffte es, das letztjährige Protokoll trotz zahlreichen Unterbrechungen durch lauthalses Lachen zu Ende zu lesen, und der Narrenvater zog Resümee über die vergangene Fasnacht, wobei das weltweite politische Geschehen bei ihm den Eindruck hinterlassen habe, dass eigentlich das ganze Jahr Fasnacht war. Im Bereich Mutationen waren keine Austritte zu beklagen: «Wir lassen einfach keinen mehr gehen».

Neuer Obernarr

Dafür wurde Fabio Beetschen neu in den Kreis der nun 18 Obernarren aufgenommen. Für sein tapferes, zehnjähriges Dauerschwingen wurde Fähnrich Sebi Holdener geehrt und René Bünter für ganze 20 Jahre engagierten Einsatz in der Narrhalla. Laudator Donat Schwyter betonte, wie froh die Obernarren seien, dass sie mit Bünters Aufnahme den «Oberdörfler» vom Wegzug nach Siebnen abhalten konnten. Kommentar aus dem Publikum: «Die Siebner auch.» Das Nachtlichtli gab Kassier Dani Heinrich in die guten Hände von Kusi Gerzner weiter. Unter dem Punkt «Verschiedenes» drohte der Klerus bei Nichterscheinen am Narrengottesdienst die Wiedereinführung der Inquisition an; Ralph Kiefer, Präsident der Narrhalla Achern, hat dazugelernt und verteilte statt Orden «Schwarzwälder Tequila», bestehend aus scharfem Senf, Blutwurst und Kirschwasser. Walter Krieg sen. liess handgefertigte, originalrote Ur-Feze an die Obernarren verteilen, und Regierungsrat Walter Stählin war froh, dass mit Tempo 30 nun auch die Butzi sicher sind. Nur beim Überfahren der Schwellen seien leichte Gehirnerschütterungen zu erwarten. Das gute Abschneiden der Schweizer Schüler in der Pisa-Studie erkläre sich aus dem Mittelwert-Quotienten, der sich aus der Anzahl, dem IQ und dem Gewicht der Schüler zusammensetze. Dank stetiger Gewichtszunahme der Schüler konnte dieser somit gehalten werden.

Vision: Ferien bis Aschermittwoch

Amtskollege Kurt Zibung erläuterte prompt, dass das Gewicht Stählins jedoch hinzugezählt wurde. Neben weiteren Bonmots bemerkte er, dass die Fasnacht übrigens zeitlich genau richtig liege, denn so könnte der Lachner Weihnachtsbaum für den Fasnachtszauber weiter verwendet werden. Gemeindepräsident Pit Marty stellte seine Vision Fasnacht 2030 vor, an der Narrenvater Weick die 166. GV eröffnet, zahlreiche, nun auch in Lachen übliche Orden verteilt, ausufernde Gepflogenheiten der Lachner Gastronomen rügt, da das Restaurant «Kapelle» bereits am ersten Adventssonntag seine Deko eröffnet und Laura im «Schäfli» sie mittlerweile das ganze Jahr hängen lässt. Da das Oberdorf der Gemeinde Galgenen zugeteilt wurde, wird zum Einschellen der von der SP durchgesetzte Fussweg entlang des Zürichsees gewählt, und die noch 15 verbliebenen Fasnachtsgesellschaften der March danken dem Regierungsrat für die grosszügige Verlängerung der Weihnachtsferien bis zum Aschermittwoch.

Currywürste und Kebab

Der Narrhalla-Umzug endet im Chaos, da er durch «Tempo 5» trotz nur zehn Teilnehmern über acht Stunden dauerte, 90 Prozent der Teilnehmer wegen zu s

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

09.01.2012

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