Klarinettistin Rahel Trinkler, Star des Abends, überraschte mit dem Klezmer-Titel «Let’s be happy» von Giora Feidman als Zugabe – begleitet von einer E-Gitarre.  Bild Frieda Suter
Klarinettistin Rahel Trinkler, Star des Abends, überraschte mit dem Klezmer-Titel «Let’s be happy» von Giora Feidman als Zugabe – begleitet von einer E-Gitarre. Bild Frieda Suter

Musik

Waldesrauschen, Sonne und Nordlichter

Das kantonale Sinfonieorchester trat am Samstag in Schindellegi und am Sonntag in Lachen auf. Drei nordische Werke, alle mehr als 100 Jahre alt, stimmten in alle Facetten des aktuellen Herbstes ein.

«Waldesrauschen», «Blick auf die Sonne», «Donner», «Müde», «Verzweiflung », «Sonntag-Morgen», «Am Ende» – dies nur einige Bezeichnungen für einzelne Sätze eines klassischen Musikwerks – machen neugierig. Ob das Absicht war, lässt sich nicht mehr sagen. Der Komponist, Rued Langgaard aus Norwegen, lebte von 1893 bis 1952. Er galt als Sonderling und seine Musik geriet in Vergessenheit. Dass dies sehr schade ist, betonte Urs Bamert. Als musikalischer Leiter und Dirigent des kantonalen Sinfonieorchesters (SOKS) machte er sich mit grosser Freude daran, dem Werk «Lovfad », was übersetzt Herbst heisst, neues Leben einzuhauchen. «Es könnte sein, dass es eine Schweizer Erstaufführung war», gestand er nach dem Konzert in Schindellegi. Wer sich darauf einliess, wurde immer wieder von Stimmungen und Gefühlen weggetragen. Man fühlte sich nicht 100 Jahre zurückversetzt, sondern im modernen Alltag. So war denn eine Pause nach der Meisterleistung des Orchesters angebracht. Das berühmte Konzert für Klarinette und Orchester op. 57 des dänischen Komponisten Carl Nielsen war 1928 in einer schwierigen Zeit für den Komponisten und die Welt entstanden. Das Orchester griff wiederum viele Stimmungen auf und immer wieder rief eine Trommel die Zuhörer aus ihren Gedankengängen. Mit der Klarinettistin Rahel Trinkler aus Siebnen bekamen Leichtigkeit und Tiefgang neue Massstäbe. Als absolute Meisterin ihres Fachs hatte sie auch eine ganz spezielle Zugabe vorbereitet. Begleitet von einer E-Gitarre intonierte sie Giora Feidmans Klezmer-Titel «Let’s be happy».

 

Tänze im Volkston

Ebenfalls aus dem Norden stammte das dritte grosse Werk des Konzerts. Norwegische Tänze op. 31, im Jahr 1881 von Edward Grieg geschrieben. Immer wieder blitzen Sequenzen aus Volksliedern auf, die dem Publikum bekannt vorkommen. Noch einmal liefen gegen 60 Musikerinnen und Musiker zu einer eindrücklichen Leistung auf. Das Konzert wird am 24. September in Küssnacht ein drittes Mal aufgeführt. 

 

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Frieda Suter

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

11.09.2023

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