Die Zuschauer setzen vor der Vorstellung Virtual-Reality-Brille und Kopfhörer auf. Bild Denise Metzger
Die Zuschauer setzen vor der Vorstellung Virtual-Reality-Brille und Kopfhörer auf. Bild Denise Metzger

Dies & Das

«Los» – eine virtuelle Lesung

Am Donnerstagabend eröffnete das Vögele Kultur Zentrum in Pfäffikon seine neue Ausstellung «Der Tod, radikal normal» mit einer virtuellen Lesung der Erzählung «Los» von Klaus Merz.

So stellt man sich doch eine Lesung vor: Der Autor liest vor Publikum aus seinem Buch vor. Nicht ganz so sah es am Donnerstagabend im Vögele Kultur Zentrum in Pfäffikon aus. So mussten oder durften die Zuschauer eine Virtual-Reality-Brille sowie Kopfhörer aufsetzen und tauchten damit in eine virtuelle Welt ein. Zunächst erkannte man den Autoren auf einer Bühne, doch schon bald wurde man mitgenommen auf eine Reise der besonderen Art.

Man fand sich im Arbeitszimmer des Protagonisten Peter Thaler wieder, der sich bereit machte für einen Ausflug in die Berge. Die Zuschauer mach-ten dann eine Zugfahrt und folgten den Gedankenbildern Thalers, als er sich das Meer vorstellte. Schliesslich begleiteten sie ihn auch auf eine Wanderung in die verschneiten Berge, wo er verunfallte und schliesslich den Tod fand.

Teil einer eigenen Welt


Dem Regisseur Sandro Zollinger ist es dabei gelungen, dank neuester Technologie eine überwältigende Rundumsicht und ein eindrückliches Hörerlebnis zu ermöglichen. Dies bewirkte, dass die Zuschauer völlig von der realen Welt abgekapselt waren und fast meinten, neben Peter Thaler zu stehen. Beinahe wurde man durch die ungewohnten visuellen Eindrücke zu sehr abgelenkt, und man musste ab und zu die Augen schliessen, um sich auch noch auf die schönen Worte von Autor und Sprecher Klaus Merz zu konzentrieren.

In der anschliessenden Diskussionsrunde erzählte Regisseur Sandro Zollinger von den Dreharbeiten. So muss-te mit acht Kameras gefilmt werden, damit die Rundumsicht entsteht. Es gab also kein «hinter den Kameras», und das Filmteam musste darauf achten, nicht plötzlich im Filmgeschehen aufzutauchen. «Wir versenkten einmal eine Unterwasserkamera in einer griechischen Bucht, schwammen weg und filmten so etwa zehn Minuten», erzählte Zollinger. Das Filmteam wuss-te also nicht, was die Kamera während dieser Zeit aufnahm. «Nach Ablauf der Zeit merkten wir, dass wir nicht mehr wussten, wo die Kamera versenkt war. Und so mussten wir anschliessend ziemlich lange suchen, bis wir sie wieder gefunden hatten», meinte der Regisseur schmunzelnd und sorgte für Lacher. Dem Publikum wurde eine unterhaltsame und überwältigende Lesung geboten, wie wir sie in Zukunft vielleicht noch öfter erleben werden.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Denise Metzger

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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  • Dies & Das

Publiziert am

13.06.2022

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