Auf sein Lieblingsbild angesprochen, meint der sympathische Arzt und Künstler, es sei wohl diese Landschaft aus Mozambique. Bilder Hans Ueli Kühni
Auf sein Lieblingsbild angesprochen, meint der sympathische Arzt und Künstler, es sei wohl diese Landschaft aus Mozambique. Bilder Hans Ueli Kühni
Die Besucher waren begeistert von den realistischen Bildern, die von Fotografien kaum zu unterscheiden sind. Detailreich und farbenfroh sind die gezeigten Werke.
Die Besucher waren begeistert von den realistischen Bildern, die von Fotografien kaum zu unterscheiden sind. Detailreich und farbenfroh sind die gezeigten Werke.

Kunst & Design

Ein Politiker mit vielen Talenten

Zurzeit stellt der Einsiedler Arzt, SP-Kantonsrat und Künstler Antoine Chaix im Zeughaus in Pfäffikon seine Werke aus. Es ist ein eindrücklicher Querschnitt durch sein Schaffen der vergangenen 20 Jahre – und auf jeden Fall ein Besuch wert.

Das Zeughaus in Pfäffikon ist längst über seine ursprüngliche Aufgabe hinausgewachsen und öffnet seine Türen immer wieder als Ort der Begegnung oder für kulturelle Anlässe. So wie jetzt für die Kunstausstellung von Antoine Chaix, die am Samstag mit einer viel besuchten Vernissage begann und noch bis zum 28. Mai zu sehen ist.

Für Ärzte ohne Grenzen


Viele kennen Antoine Chaix als Arzt oder als Kantonsrat. Dass er aber noch ein anderes Talent hat, ist beim Besuch der Ausstellung schnell zu erkennen: Er ist auch ein begnadeter Maler. Zeichnen und Malen sei in seiner Familie seit Generationen Tradition, meinte der sympathische Künstler an seiner Vernissage. Er habe schon mit 15 Jahren seine ersten Versuche gestartet, zuerst mit Zeichnen, dann mit Pastell und später mit Ölfarbe. Heute habe er nur noch wenig Zeit für die Kunst, und darum greife er auch mal zu Acrylfarben, die viel schneller trocknen. Auf die Frage, wie er als Arzt, Politiker, Familienvater und gelegentlicher Marathonläufer das alles unter einen Hut bekomme, meint er schmunzelnd: «Man muss sich die Zeit gut einteilen.» In der Tat gelingt ihm das bestens.

Viele Eindrücke verarbeitet


Chaix war früher für Ärzte ohne Grenzen in vielen Teilen der Welt unterwegs und hat viel Elend gesehen. Dabei ist es ihm aber gelungen, auch die Schönheiten zu erkennen und bildlich festzuhalten. Viele seiner ausgestellten Werke sind Szenen aus diesen Orten, etwa aus Mozambique, Kasachstan, Sierra Leone oder Berg-Karabach. Doch man findet unter den imposanten Bildern auch viele Sujets aus der Schweiz; aus dem Engadin, dem Jura, dem Wallis und natürlich aus der näheren Umgebung von Einsiedeln. Bestechend fotorealistisch ist zum Beispiel ein Bild aus der Schwantenau.

Ölfarbe als bevorzugte Technik


Am liebsten arbeitet Chaix mit Ölfarben. Seine technische Fertigkeit ermöglicht ihm, Details und Texturen in seinen Werken auf beeindruckende Weise darzustellen, was zu einer starken realistischen Wirkung führt. Dadurch können seine Gemälde tatsächlich so lebensecht wirken, dass sie auf den ers-ten Blick wie Fotos aussehen. Die Ölfarben bieten Chaix eine grosse Bandbreite an Möglichkeiten, um Licht und Schatten, Farbübergänge und feine Details in seinen Bildern darzustellen. Die langsame Trocknungszeit der Ölfarben ermöglicht es ihm, Schichten aufzutragen und subtile Nuancen zu erzielen, was zu einer beeindruckenden Tiefe und Realitätsnähe führt. Es ist faszinierend, wie der Künstler die Grenzen zwischen Fotografie und Malerei verwischen kann. Durch sein handwerkliches Können und die Fähigkeit, das Licht, die Perspektive und die Details in seinen Werken meisterhaft zu beherrschen, schafft er Gemälde, welche die Realität perfekt einfangen und den Betrachter zum Staunen bringen. Eines der frühen Werke des Künstlers ist ein Bild aus Mozambique. Dieses wird dem Meistbietenden überlassen. Der Erlös kommt der Organisation Ärzte ohne Grenzen zugute. Man kann also mit dem Kauf des Bildes auch etwas Gutes tun. Gegen 17 Uhr wurde die Vernissage mit musikalischer Unterhaltung umrahmt. Diesen Teil übernahm sein Kollege aus dem Kantonsrat, Jonathan Prelicz. Als professioneller Sänger, Musikschulleiter und Dirigent wusste er die Besucher besten zu unterhalten.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Hans Ueli Kühni

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

22.05.2023

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