Bühne
«Mir wänd di Beschte si» – Bühne frei für junge Talente
Am Mittwochabend fand die Premiere des Dialekt-Mundart-Musicals «Mir wänd di Beschte si» im Chärnehus Einsiedeln statt.
Die Schüler der dritten Oberstufe Niveau A bis C des Bezirks Einsiedeln mit dem Wahlfach Musical und Chor führten unter Leitung von Corinne Rath (Musik und Story) und Shannon Hürlimann (Story) das beeindruckende Stück auf, welches die Fortsetzung des Musicals «Ächt jetzt» ist. Das neue Musical übernimmt einige Charaktere des vorgehenden Stücks. Unter anderem Theo und Bettina, die nun ein Liebespaar geworden sind. Es handelt davon, dass verschiedene Dörfer an einem Wettbewerb teilnehmen, an dem sie 100’000 Franken gewinnen können. In einer Projektgruppe soll ausgearbeitet werden, wie sich das Dorf präsentieren könnte. Auch das Dorf Einigkon macht dabei mit. Aber schon bald kommt es zu Differenzen zwischen den Gruppenmitgliedern, da sich einer in der Gruppe, Theo, nicht mit dem Wettbewerbsziel identifizieren kann. Er äussert Kritik und wird aus der Gruppe ausgestossen. Zuerst wird lautstark mit Gesang von ihm erwartet, er solle sich anpassen, aber dann wandelt sich doch noch alles.
Einen Besuch wert
Aber dies erfahren Sie, wenn sie das Musical selbst besuchen. Ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle. Das Musical wird noch heute und morgen im Chärnehus aufgeführt. Der Eintritt ist frei, am Ende der Vorstellung kann eine Kollekte gespendet werden. Zudem ist das Bistro jeweils eine Stunde vor der Aufführung geöffnet und lädt Besucherinnen und Besucher zum Verweilen ein.
Junge Truppe mit verschiedenen Talenten
Die zehn jungen Schauspieler mit unterschiedlichen Begabungen bringen gekonnt den Inhalt auf die Bühne und regen die Zuschauer zum Denken an. Zentrale Themen sind Gemeinschaft, Verantwortung und Kritik am Leistungsgedanken. Das Stück wirkt sehr humorvoll und zugleich nachdenklich und berührend. Wie es ein Musical so an sich hat, darf der Gesang natürlich nicht fehlen. Insgesamt zwölf Songs werden mit viel Talent gesungen. Sie sind auch online auf der Webseite www.schulsong. ch und auf YouTube zum Anhören zu finden. Geschrieben wurden sie von Corinne Rath, die sich, wie sie im Gespräch verriet, an der Story orientiert hat: Weiter erzählt sie, dass sie sich jeweils überlegt hat, wie sie Aussagen gesanglich vermitteln und das Stück rhythmisieren könne. Zum einen ergänzen die Gesangseinlagen den Bühnentext oder aber sie alleine bilden den Text des Musicals. Produziert wurden die Songs von ihrem Mann Samuel Rath.
Kompetenzen erlernen
Das Musical ist ein wichtiger Beitrag für die Jugendkultur und Bildung. Die Schüler und Schülerinnen konnten viele Kompetenzen erwerben und haben etwas für ihr Leben gelernt, was ihnen sicher noch Weiteres bringt. Vor allem etwas, was im üblichen Schulalltag nicht lernbar ist. Die sechzehnjährige Heidi Kälin aus Euthal spielt im Theater die Rolle der eher hochnäsigen und peppigen Luzia, die ihren Bruder Dylan auch immer gerne anzickt. Ihr gefiel es, viel Einsatz zeigen zu können und mit der Stimme zu spielen. Davon mitgenommen habe sie, dass man laut und deutlich reden muss, um verstanden zu werden. Die ein Jahr jüngere Sandra Marty aus Alpthal spielt Petra, welche immer wieder Fremdwörter verwechselt und so vor allem beim erwachsenen Publikum für Lacher sorgt. Sie habe gelernt, keine Angst zu haben, vor Leuten zu reden, was ihr auch in Zukunft helfe für Schulvorträge. Corinne Rath erzählt im Gespräch mit dem Einsiedler Anzeiger, sie fühle sich nach der vergangenen Premiere mega gut, etwas müde, da es ja doch ein «Krampf» sei, aber sie sei sehr stolz auf ihre Schülerinnen und Schüler. Alle hätten ihre Persönlichkeit miteingebracht, seien mit der Rolle gewachsen. Es sei toll zu sehen, wie sich die jungen Menschen von Probe zu Probe und auch mit den Aufführungen wandeln. Alle nehmen ihre Verantwortung wahr und die Zusammenarbeit sei sehr gut. Sie haben ein gemeinsames Ziel und unterstützen sich gegenseitig. Von Konkurrenzkampf keine Spur.
Einsiedler Anzeiger / Anna Oechslin
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Einsiedler Anzeiger
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