Kunst & Design
Vernissage im Müsigricht: Der Kulturmonat wird vielschichtig
Mit den Werken von Nina Meret Ates, Engelberg, wurde das Kulturprogramm vor rund 70 Personen eröffnet.
Eine Reihe von Skulpturen, eine Art Eiszapfen, glitzern vor dem Müsigricht in Steinen in der Sonne und führen hinein in den Stall. Dort stellt in diesem Jahr Nina Meret Ates aus. Die Künstlerin nennt die Installation aus Epoxidharz «Fontänenallee». Sie will damit das Wasser der Bäche und des Lauerzersees aufnehmen.
Drinnen im Kunstraum eröffnet Dölf Ehrler den Kulturmonat. Gegen 70 Kunstinteressierte sind gekommen, um an der Vernissage teilzunehmen. Der Kunsthistoriker Heinz Stahlhut erläutert das Werk der Künstlerin. An einer Wand reiht sich Bild an Bild vor einem Fadenvorhang. Es sind Holztafeln, weiss grundiert und dünn mit Lasur bemalt. Das hat etwas Schwebendes. Beim genauen Hinsehen meint man Landschaften zu erkennen. Heinz Stahlhut sagt: «Es wirkt wie hingeworfen. Die Linien führen von einem Bild zum nächsten. Man wird wie durch ein Panorama geführt.»
An der Wand gegenüber sind es weniger Bilder, aber grössere vor schwarzem Hintergrund. Die Farben wirken stark. «Das Besondere ist, dass man in diese Bilder hineinschauen kann», erklärt der Kunsthistoriker. Tatsächlich erkennt man beim nahen Betrachten die Schichten, schaut hindurch bis auf die Leinwand.
Heinz Stahlhut betont, dass es der Künstlerin stets wichtig sei, wie sie ihre Bilder präsentiere. Das wird im Aussenbereich gut sichtbar. Dort hat Nina Meret Ates eine Art Hasenställe gebaut, in denen sie ihre Bilder platziert hat. Im Raum im Untergeschoss sind die Bilder kleiner als im grossen Ausstellungsraum. Nina Meret Ates hat dort eine Art Holzkabinen gebaut, in denen die Bilder ausgestellt werden. Sie sind hier nicht nur mehrschichtig, gehen nicht nur in die Tiefe, sondern reichen auch über den Rand hinaus.
Wie immer hat Dölf Ehrler auch zu dieser Ausstellung eine Begleitpublikation erstellt. Darin findet man 30 Karten, die einen Querschnitt des Schaffens der Künstlerin zeigen, und eine Publikation, in der man noch mehr über die Kunstschaffende erfährt. Nach dem gelungenen Auftakt, der musikalisch von der Walliserin Patrizia Pacozzi, Violinistin beim Luzerner Sinfonieorchester, umrahmt wurde, geht es in diesem Monat im Müsigricht vielschichtig weiter, mit Musik, Film und einer mörderischen Geschichte.
Bote der Urschweiz / Silvia Camenzind
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Bote der Urschweiz
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