Faszinierend, was alles in einer Orgel «abgeht»: Edi Zumbühl erklärt den Besuchern einiges über das Innenleben einer Orgel.
Faszinierend, was alles in einer Orgel «abgeht»: Edi Zumbühl erklärt den Besuchern einiges über das Innenleben einer Orgel.

Musik

Grosses Interesse an Orgel-Abend

Im Rahmen der 500-Jahr-Feierlichkeiten der Pfarrkirche St. Gallus Morschach fand der Orgelabend vom Freitag grossen Anklang: Die zahlreich erschienenen Besucher konnten einen spannenden Abend erleben und dabei einiges über Orgelbau und das Innenleben einer Orgel erfahren.

Hans Füglister, der Erbauer der Pfarrkirchenorgel in Morschach, war höchstpersönlich anwesend: Seine Orgelmanufaktur im Wallis ist weitherum bekannt, stehen doch in mehreren Kirchen hier in der Region «Füglister-Orgeln». Er vermochte den Besuchern mit einer Bildpräsentation in der Pfrundstube des alten Pfarrhauses die Faszination des Orgelbauens, im Besonderen die aufwendige Herstellung von Orgelpfeifen näher zu bringen.

Nicht einfach Metall oder Holz

Es sei nicht einfach «Metall » oder «Holz», aus dem die Pfeifen gefertigt würden. Der Klang sei je nach Legierung des Metalls und nach Holzsorte und -lagerung unterschiedlich, betonte der Orgelspezialist. Auf der Empore der Pfarrkirche zeigte und erklärte Edi Zumbühl, langjähriger Organist in Morschach, Interessantes über die Technik und den Aufbau der schönen Barockorgel. Besonders zu erwähnen ist, dass einige der über 900 Orgelpfeifen noch aus einer Orgel vom Kloster Muotathal stammen und die Zeiten Suworows «miterlebt» haben. Die Nonnen empfanden die Klangfarbe der damaligen Orgel für ihre feinen Frauenstimmen als zu hart und trennten sich deshalb von diesem Instrument.

Musikalische Europareise

Eine Orgel sollte der Grösse eines Raumes akustisch angepasst sein, erwähnte Stefan Albrecht zur Einführung in sein kurzes Orgelkonzert. Obwohl die Morschächler Pfarrkirchenorgel nicht die Grösse der Barockorgeln in Ingenbohl oder Schwyz erreicht, erstaunte der kräftige Orgelklang, der den ganzen Kirchenraum zu füllen vermochte. Mit vier Werken europäischer Komponisten aus verschiedenen Epochen zeigte Stefan Albrecht den Zuhörern auf grossartige Weise verschiedenste Registrierungen, Klangfarben und Lautstärken an der Morschächler Orgel. Das letzte Programmstück, die bekannte «Schanfigger Bauernhochzeit» von Hannes Meyer, entliess die Zuhörer nach einem tollen Abend beschwingt nach Hause.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

31.08.2009

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