Musical-Hauptdarstellerin Eveline Suter als Eliza Doolittle: Sie hat Muotathaler Wurzeln und Brunner Eltern. Bild TSW Musical AG
Musical-Hauptdarstellerin Eveline Suter als Eliza Doolittle: Sie hat Muotathaler Wurzeln und Brunner Eltern. Bild TSW Musical AG

Bühne

Eine Muotathalerin spielt die Hauptrolle in «My Fair Lady»

Auf der faszinierenden Seebühne in Walenstadt
wird seit dieser Woche «My Fair Lady» gespielt. In
der Hauptrolle als Eliza: Eveline Suter. Sie ist gebürtige Muotathalerin, ihre Eltern sind aus Brunnen.

Wer kennt sie nicht, die Geschichte vom ordinären Blumenmädchen Eliza Doolittle aus der Gosse, das aufgrund einer Wette einen Sprach-Crashkurs durchläuft und zur bezaubernden Schönheit wird. Wer kennt sie nicht, all die Melodien und Evergreens aus diesem Ur-Musical von Frederick Loewe. Weil das eben alle kennen, darum ist «My Fair Lady» immer ein Garant für den Publikumserfolg. Aber auch ein Risiko für ein Déjà-vu. Das Erste trifft für die Seebühne in Walenstadt zu, das Zweite nicht. Das Publikum ist hingerissen, fasziniert von dieser Aufführung, die Inszenierung ist witzig, unterhaltsam, mit sehr guten Stimmen und Schauspielern besetzt, überzeugt schauspielerisch und ist angerichtet mit vielen bunten Szenen, wie Blumen eben.

London am Walensee

In Umrissen zeichnet das Bühnenbild London-Feeling an den Walensee, lässt aber immer den Blick auf die gewaltige Naturkulisse offen. Auch nützt Stanislav Mosa, erfahrener Musical-Regisseur, geschickt die sprachliche Sonderstellung der Schweizer Dialekte aus. Die Protagonisten von der Strasse, von der Kneipe bis zum Blumenmarkt, sprechen betonten Dialekt, Professor Higgins, Oberst Pickering und die ganze High Society hochdeutsch. Das erzeugt Spannung. Die Besetzung ist ausgezeichnet. Und eine ragt da gewaltig heraus: Eveline Suter in der weiblichen Hauptrolle als Eliza Doolittle. Sie spielt das Blumenmädchen zuerst so burschikos und ordinär, dass daraus herrliche Komik entsteht. Die 35-jährige Eveline Suter bezaubert mit einer ausgereiften, sicheren, herrlichen Stimme und überzeugt im Schauspiel wie in den choreografischen Elementen. Sie entwickelt enorme Bühnenpräsenz, wie man es in einer Open- Air-Vorstellung selten erlebt. Der grosse Georg Bernhard Shaw hätte an dieser satirisch gespielten «Eliza» aus seiner Komödie «Pygmalion» riesigen Spass.

Enge Kontakte zu Innerschwyz

Nun kommt aber das Spezielle: Eveline Suter wohnt in Neuheim ZG, hat aber schwyzerische Wurzeln. «Jaja, ich bin Muotathaler Bürgerin», bestätigt sie, «und meine Eltern sind beide in Brunnen aufgewachsen.» Das waren Emil Suter und Margrith Huber, beide verstorben. «Mein Grosi wohnt aber im Alterswohnheim Brunnen, ich besuche sie jeden Monat etwa zweimal», betont der Musical-Star. Und auch die anderen Grosseltern haben eine Schwyz-Beziehung, «sie wohnen in Goldau». Das Blumenmädchen Eliza mit seiner rotzig-unverblümten Sprache, haben da die Muotathaler Gene Eveline Suter bei der Interpretation der Rolle geholfen? Sie ist davon überzeugt, «ich bin wirklich manchmal ein Chnuschti», lacht sie. Auch das theatralische Talent und die Musikalität vieler Muotathaler dürften mitgespielt haben, dass Suter nun derart stark auftreten kann. Überhaupt hat Eveline Suter starke Wurzeln in unserer Gegend. «Heimat ist dort, wo das Herzli pöpperlet, wenn man nach längerer Zeit zurückkehrt», sagt sie.

Wieder Auftritt in Lachen

Allerdings hat sie eine sehr solide Ausbildung hinter sich. Nach dem Gymnasium hat Eveline Suter in Wien an den Performing Arts Studios Tanz, Gesang und Schauspiel studiert und mit dem Diplom abgeschlossen. Dann folgte die praktische Erfahrung in zahlreichen Inszenierungen in der Schweiz und Deutschland: «Boeing Boeing», «Wiener Blut», «Dracula», «Ludwig II.», «Mamma Mia», dann Hauptrollen in «Evita», «Elisabeth», im Polo-Hofer- Musical «Alperose» in Bern, vorletztes Jahr auch im «Tell» in Walenstadt. Und ganz jung ist ihr Auftritt 2013 im Weihnachtszauber in Lachen, den sie auch im nächsten Dezember wiederholen wird. Eveline Suter liebt die Vielseitigkeit, die ihr gerade das Musical bieten kann. Daneben spricht sie in Serien, steht vor der Kamera, modelt und macht Werbung. Aber so richtig, das glaubt man ihr sofort, blüht sie im Musical auf. Nach Saisonende in Walenstadt wird sie in Küsnacht ZH am 3. September ein Benefiz-Konzert für die Noma-Hilfe geben und reist dann wieder nach New York, wo sie mit der Schauspiel- Agentur Metropolis Artists Agency zusammenarbeitet. Terminiert sind Castings, in der Hoffnun

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

18.07.2014

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