Bühne

Jeder erlebt eigene Geschichte

Muotathal, eine Hochburg des bodenständigen Volkstheaters, war am Donnerstag Ort einer Theatervorführung der besonderen Art. In der «Vorhöll» gastierte der Seewener Philippe Schuler im Maskentheater mit seinen Schauspielerkollegen. Es war ein ollerfolg.

Abgehackte Sätze, bizarre Bewegungen, zum eil in Zeitlupe, und vor allem Masken prägten das Bühnenbild in einemTheaterstück, zu dem sich schliesslich jeder nach seiner Fantasie die Geschichte ergänzen konnte. Unter diesen Masken agierten vier junge Schauspieler, welche mit Mimik, anz und heater im Stück «Aussenseiter Häuser» das kleine, aber feine Publikum zu begeistern wussten.

Sich selber eine Geschichte machen

Rund 50 Besucher – mehr Platz gibt es in der «Vorhöll» nicht – sahen während einer guten Stunde ein Stück Dorfleben, das der Besucher mit etwas Fantasie vielleicht auch mit seinem eigenen Dasein verknüpfen kann. Der «rote Faden» ist eine Dorfgeschichte mit einem Gemeindepräsidenten, der wie seine Bürger irdischen Schwächen, welche durch die geistliche Obrigkeit versuchsweise in gelenkte Bahnen geleitet werden, verfallen ist. Die maskierten Figuren hatten ein etwas anderes Gesicht und wirkten, ohne verletzend zu werden, geistig etwas behindert. «Geistig behindert ist letztendlich unsere ganze Gesellschaft», stellte anschliessend einer der Besucher fest und hat damit den Inhalt des Maskentheaters wohl auch auf den Punkt gebracht.

Ein gelungenes Experiment

Philippe Schuler (aus Seewen), Martina Kunz, Florian Butsch und Florian Toberer haben ihr Stück bereits dreimal in Winterthur vor einem grossen Publikum aufgeführt. «Mit der Aufführung in Muotathal machen wir ein Experiment mit einem ländlichen, vielleicht auch etwas anders ansprechbaren Publikum», erklärte Florian Toberer, künstlerischer Leiter, vor der Aufführung gegenüber dem «Boten». Dieses Experiment ist zweifellos gelungen, und bei der Aufführung vom 11. November in Chur dürfte das Publikum ebenfalls so begeistert sein wie am Donnerstag in Muotathal.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Bühne

Publiziert am

07.11.2009

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