Strapaziös: Älpler Alexander Ulrich und seine Buben werden von Thomas Rickenmann beim strengen Aufstieg auf die Alp gefilmt. Bild pd
Strapaziös: Älpler Alexander Ulrich und seine Buben werden von Thomas Rickenmann beim strengen Aufstieg auf die Alp gefilmt. Bild pd

Film

Alpaufzug hautnah miterleben

In Muotathal fand am Wochenende dieVorpremiere des Films «z’Alp» statt. Hunderte besuchten die fünfVorführungen. Gezeigt werden drei Alpaufzüge, einer davon auf die Erigsmatt auf Muotathaler Gemeindegebiet.

Im Frühjahr 2011 bekam das Muotathaler Älplerpaar Alexander und Yvonne Ulrich bei seinem zweitägigen Alpaufzug über 30 Kilometer mit seinen rund 1000 anvertrauten Schafen von Rothenthurm auf die Alp Erigsmatt unangemeldeten Besuch eines Begleiters. Der St. Galler Dokumentarfilmer Thomas Rickenmann schloss sich dem kilometerlangenTross von Kleinvieh und Begleitern an und filmte deren strapaziösen Aufstieg auf die auf 2082 m ü. M. liegende Erigsmatt auf Gemeindegebiet Muotathal nahe der Kantonsgrenze zu Glarus. Der heute 35-jährige Toggenburger zeigt im Film die harte Arbeit dreier Älplerfamilien in drei verschiedenen Regionen der Deutschschweiz beim Alpaufzug.

Erfolgreiche Vorpremieren

In den Sommern 2011 bis 2013 begleitete Rickenmann jeweils die drei Alpaufzüge. In den ersten zwei Jahren entstanden die Aufnahmen mit einer Handfilmkamera, in diesem Jahr fast ausschliesslich ergänzende Luftaufnahmen mit einer Drohne. Bis gestern liefen in verschiedenen Kinos der betreffenden Regionen, in denen die Alpaufzüge gefilmt wurden, die Filmvorpremieren. An den vergangenen drei Tagen im Kino Muotathal besuchten Hunderte eine der fünf Vorführungen.

«Man muss schon fit sein»

Beim anschliessendenApéro nach der fast ausverkauften Vorpremiere am Freitag erklärte Rickenmann dem «Boten», er sei sehr erfreut über die grosse Besucherzahl. Zu seinen Erfahrungen beim Filmprojekt meinte er: «Mich hat am meisten das Durchhaltevermögen und die Leidenschaft beeindruckt, die hinter dieser Tradition des Alpaufzugs steckt.» Man müsse fit sein, um da mitzuhalten. Er selber habe die körperlichen Strapazen gut ertragen, er sei früher wettkampfmässig als Bergläufer im Einsatz gewesen. Älpler Ulrich erzählte nach der Filmvorführung: «Es ist etwas komisch, man ist sich das nicht gewöhnt, sich im Kino zu sehen.» Er und seine Gattin bestätigten beide, der Film sei sehr schön herausgekommen. Yvonne Ulrich: «Irgendwie kann man es gar nicht so recht wahrhaben, dassman nun im Kino gekommen ist.» Zu seinen Erfahrungen bei den Aufnahmen meinte Alexander Ulrich: «Ich habe Thomas oft Blödsinn erzählt, und er hats zuerst geglaubt. Im Film hat er dann aber alles rausgeschnitten.»

Der Film läuft ab 10. Oktober in Schweizer Kinos. Weitere Infos mit Aufführungsdaten unter www.alpfilm.ch

Bote der Urschweiz / Christoph Jud

Autor

Bote der Urschweiz

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  • Film

Publiziert am

07.10.2013

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