«Wenn alle da sind»: Im Bus ins Schlattli gings unter der Regie von Michael Krummenacher sehr professionell zu und her. Bild Andreas Seeholzer
«Wenn alle da sind»: Im Bus ins Schlattli gings unter der Regie von Michael Krummenacher sehr professionell zu und her. Bild Andreas Seeholzer
Michael Krummenacher (l.) lobt die drei Hauptdarsteller Ximena Fanchini (v.l.), Simon Gisler und Simone Gauch-Furioso: «Ihr wart besser als Profis. Es hat Spass gemacht, mit euch zu drehen.» Bild Silvia Camenzind
Michael Krummenacher (l.) lobt die drei Hauptdarsteller Ximena Fanchini (v.l.), Simon Gisler und Simone Gauch-Furioso: «Ihr wart besser als Profis. Es hat Spass gemacht, mit euch zu drehen.» Bild Silvia Camenzind

Film

Film-Premiere in Muotathal

Kinder aus Schwyz, Ibach und Brunnen standen vor der Kamera des Regisseurs Michael Krummenacher. Das Drama hatte am Freitagabend in Muotathal Premiere für die Mitwirkenden. Die Kinder reagierten mit vielen Lachern, als sie sich auf der Leinwand sahen – was so zur Geschichte nicht wirklich passte.

Das Filmplakat zum Kurzfilm «Wenn alle da sind» zeigt gross den Hinterkopf des 13-jährigen Hauptdarstellers Simon Gisler aus Schwyz. Oben links steht die Formel (A+A)+M, wobei statt der Klammer ein Herz steht. Die Liebesformel fasst den Inhalt der Geschichte zusammen: So spielt die Liebe, einmal ist man drin und dann wieder ausgeklammert. Simon Gisler spielt Marcel, den Verlierer. Das Mädchen Andrea (gespielt von Ximena Fanchini) will Alexander, den andern (siehe Box).

Kinder spielten super

Simon Gisler stand am Freitag mit Simone Gauch-Furioso – seinem Nebenbuhler im Film – erwartungsvoll im Foyer des Kinos Muotathal. In den letzten Sommerferien fand während zehn Tagen in Schwyz und Muotathal der Dreh statt. Da hatten die Kids nur kurz Ausschnitte von den Aufnahmen zu sehen bekommen. Nun waren sie mit ihren Freunden, mit Eltern und Mitwirkenden gespannt auf den vollendeten Film. Da gab es erst einmal viel zu lachen. Sobald sich die Kinder auf der Leinwand sahen, prusteten sie los. Das war verständlich und lustig, legte sich aber mit der Dauer des Films bei zunehmender Tragik. Am Schluss war man tief beeindruckt von der schauspielerischen Leistung der Kinder, besonders Hauptdarsteller Simon Gisler ist eine Wucht. Auch seinen Eltern Röbi und Christa Gisler fehlten kurz nach dem Applaus die Worte. Später deckten sie den Regisseur mit viel Lob ein.

Da bahnt sich etwas an

Der 1985 in Schwyz geborene Michael Krummenacher ist Student an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. «Wenn alle da sind» ist sein Werk. Er war für die Regie, das Drehbuch und die Produktion des halbstündigen Films verantwortlich. Der Film hat ein offenes Ende, was aus Sicht der Erwachsenen konsequent ist. Man staunt, wie authentisch die Kinder spielen, wie echt ihr Verhalten, ihre Sprache ist und wie stark die Bilder in der Natur. Zusammen mit der schwangeren Lehrerin (Hauptdarstellerin Rahel Hubacher) spürt das Publikum von Beginn weg, dass sich auf dieser Schulreise etwas anbahnt. Der Film hat Suspense, weckt beim Publikum Emotionen.

Lust auf mehr

Ob der Film öffentlich zu sehen sein wird, ist offen. «Auch in Landkinos werden keine Kurzfilme mehr gezeigt », erklärt Krummenacher. Er hat den Film für ein Festival in Russland eingereicht und arbeitet aktuell an seinem Debütfilm. Es wird sein erster grosser Kinofilm, über den er sich noch bedeckt hält. Klar ist: «Wenn alle da sind» weckt Lust auf mehr Krummenacher-Filme.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Film

Publiziert am

19.03.2012

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