Drei der Porträtierten: (von links) Pascal Gwerder («dr Päsgi»), Luzia Betschart («z Felis Luzia») und Paul Betschart («dr Sheriff»). Bilder Erwin Gubler/Muotataler Lebensbilder
Drei der Porträtierten: (von links) Pascal Gwerder («dr Päsgi»), Luzia Betschart («z Felis Luzia») und Paul Betschart («dr Sheriff»). Bilder Erwin Gubler/Muotataler Lebensbilder

Literatur

«Sheriff» kam ins Bilderbuch

«Muotataler Lebensbilder» heisst ein neues Buch über Menschen in Muotathal. Es ist ein Bilderbuch, realisiert vom Fotografen Erwin Gubler, der seit 13 Jahren in Muotathal lebt.

«Muotathal hat einen Sheriff – er heisst Paul Betschart und wohnt im Plattenbach.» So beginnt eines der 26 Kurzporträts. Darin wird erzählt, wie Paul Betschart in der Rekrutenschule zu seinem Übernamen kam. Damals fand er in einem Bachbett einen Sheriff-Stern, den er einsteckte und am Abend in der Wirtschaft seinen Kollegen zeigte. Fortan war er der Sheriff. «Kein schlechter Übername», muss sich Betschart wohl gedacht haben, denn das Sheriff-Logo begleitete den 60-Jährigen durch sein Leben und prangt prominent auf seinem Jeep.

Treffende Übernamen

«Dr Sheriff» zeigt, die Muotathaler haben nicht nur althergebrachte Übernamen, sondern finden neue, treffende. Wayne Gwerder heisst «dr Einzig », weil er, als er mit sechs Jahren von Jamaika ins Muotatal zügelte, der erste Dunkelhäutige in Muotathal war.Auch er wird im Buch porträtiert, ebenso wie Wetterschmöcker Peter Suter, «Hölloch»-Wirt Bruno Suter, Ordensfrau Monika Gwerder oder Geschäftsfrau Priska Föhn, Gattin des SVP-Ständerats Peter Föhn. Andere sind unbekannt oder gerade jetzt aktuell: Theaterspielerin Luzia Betschart, die ab Samstag wieder auf der Muotathaler Theaterbühne stehen wird.

Kurze Porträts

Erwin Gubler hat die Porträts kurz gehalten. Auf einer Seite erfährt man Hintergründe über das Leben jedes Porträtierten. Einer der Porträtierten, Fridolin Betschart («z Vorschprächä Fridli») ist inzwischen verstorben. Er wurde fast 95 Jahre alt. Sein Porträt, der alte, runzelige Mann mit weissem Bart, ist das eindrücklichste im Buch, vielleicht weil es das Klischee des Muotathalers bedient. Gubler aber zeigt die Menschen von heute, die in Muotathal sehr daheim sind. Ihre Fotografien bilden den Schwerpunkt des Buches, ebenso die Landschaftsaufnahmen. Sie sind grossartig. Kein Wunder, hat MuotathalTourismus den zugezogenen Fotografen auch für sich entdeckt.

«Muotataler Lebensbilder» von Erwin Gubler erscheint im Triner Verlag und wird am 27./28. Oktober am Alpchäsmärcht in Muotathal der Öffentlichkeit vorgestellt.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

17.10.2012

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