Musik

Echter Garagensound aus der Region

Es muss nicht immer der Weg ins Tonstudio sein: Dear Misses hat spontan und innert weniger Tage in einem Keller ein Album aufgenommen. Die Songs entstanden teilweise noch während der Aufnahme.

Dass der Erstling von Dear Misses wie der Psychedelic Garagenrock aus den 50er- oder 60er-Jahren klingt, hat nicht nur mit der Musik an sich zu tun, sondern auch mit dem Setting und der Aufnahmemethode. Denn die Lieder wurden in einem Keller mit einem 8-Spur-Kassettengerät aufgenommen. «Man hört ein bisschen die Garage, wie in den Songs der 60er», lacht Jonas Marty. Dem Keller in der Kleinstadt 5 in Brunnen dem Zuhause von Marty – ist auch der Albumname gewidmet: «No. 5 Small Town Tunes». Das Album steht per sofort zum Download bereit, genau richtig, wie Marty findet: «Das Album versprüht eine Leichtigkeit und passt somit perfekt zum Sommer.» Die Vinylplatte wird voraussichtlich ab Oktober erhältlich sein.

Dear Misses gibt es noch nicht so lange. Die beiden Sänger und Gitarristen Jonas Marty und Fabian Schelbert machen zwar schon seit 10 Jahren gemeinsam Musik. Als Band in der aktuellen Zusammensetzung, aber noch unter anderem Namen sind sie auch vor einigen Jahren schon aufgetreten. «Nun haben wir uns aber gesagt, dass wir etwas Richtiges und einen seriösen Namen haben möchten», erzählen die vier Bandmitglieder Marty, Schelbert, Schlagzeuger Cornel Betschart und Bassist Ueli Betschart.

Ihren Musikstil beschreiben die vier Muotathaler mit den Worten «ächt, urchig, bodeständig». «Wir haben Freude an alter authentischer Musik», erklärt Marty. «Es muss nicht perfekt sein», genau das mache den Charme aus. «Eine gewisse Spontanität muss es drin haben», fügt Schelbert hinzu. Deshalb hätten sie sich auch für die Aufnahme mit dem 8-Spur-Kassettengerät entschieden. «Da kann man nicht viel Feines ausbessern oder etwas zusammenschneiden, sondern muss am Anfang entscheiden, was man aufnimmt.»

Spontane Aufnahme, spontane Lieder und spontane Mitmusiker

Und Spontanität beschreibt das Album auf ganzer Linie. In den Weihnachtsferien hat die Band beschlossen, ein paar Lieder aufzunehmen. Als sie zehn davon zusammenhatten, machten sie daraus ein Album. Weil auf der Platte noch ein Song Platz hatte, wurde im März noch ein elftes Lied aufgenommen. Neben acht Eigenkompositionen sind auch drei Covers dabei, unter anderem von der Muotathaler Band Dreadful, bei der Schelbert und Marty ebenfalls dabei waren beziehungsweise sind. Sie handeln von Liebeskummer und Schmerz, Drogen oder sind auch mal gesellschaftskritisch. «Ein Lied habe ich über meine Katze geschrieben, weil sie mir beim Songschreiben immer aufs Blatt gelaufen ist», erzählt Schelbert lachend.

«Bei vielen Liedern hatte Fabian bereits eine Grundlage erarbeitet, der Rest entstand vorzu während den Aufnahmen», erzählt Marty. «Zwei Lieder sind sogar ‹First takes›. Wir haben einfach etwas drauflosgespielt und das dann gleich aufgenommen», fügt Cornel Betschart hinzu.

Was es heisst, spontan Lieder aufzunehmen, hat der Schlagzeuger auch am eigenen Leib erfahren. Für eine Zigarette sei er nach draussen gegangen. Als er zurückkam, war ein weiteres Lied bereits im Kasten. Die Drumsticks hatte für diesen Song kurzerhand Jonas Marty in die Hand genommen. Als sie beim Dreadful-Cover «Freedom Loving Man» fanden, dass eine Frauenstimme gut passen würde, wurde ebenso spontan Sängerin Nicole Auf der Maur eingeladen.

Unter dearmisses.bandcamp.com oder per E-Mail unter dearmisses@outlook.com steht das Album per sofort zum Download bereit oder kann als Vinylplatte vorbestellt werden.

Bote der Urschweiz (Nadine Annen)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

12.07.2017

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