Musikalische Gäste aus Deutschland: «Frijgard» spielten düsteren Pagan Metal. Bild Philipp Betschart
Musikalische Gäste aus Deutschland: «Frijgard» spielten düsteren Pagan Metal. Bild Philipp Betschart

Musik

Erntezeit trotz Regen in Muotathal

Doublebass und Gitarrenriffs hämmern gegen die Felsen und schallen zurück. Das neue Metal-Festival HarVest in Muotathal legte einen furiosen Start hin. 200 Metal-Fans fanden sich am letzten Samstag in der Balm ein, um der Geburt eines neuen Metal-Festivals beizuwohnen.

Ausschliesslich Schweizer Bands aus dem Metal-Genre gaben sich die Ehre auf der Bühne des HarVest. Der Name, welcher aus dem Englischen übersetzt soviel heisst wie Ernte oder Ertrag, passt zur ergiebigen Musikmischung. Der Muotathaler Pirmin Betschart und die Mitglieder seiner Band Infinitas initiierten die hervorragend gelungene Erstausgabe des Festivals. «Bereits gestern kamen die ersten Besucher zum Zelten», freut sich der Veranstalter und bestätigt damit den Enthusiasmus der angereisten Metal-Freunde. Am Nachmittag legte die Zürcher Band Caladmor mit ihrem Sound aus dem Bereich Folk/Gothic los, gefolgt von rasendem Trash-Metal aus Luzern mit Intractable. Bekannterweise ist das Wetter für Metal-Fans kein Hindernis; so trübte die kühl-nasse Witterung und die Pfützen vor der Spielhalle auch den Auftritt von Defaced nicht; die fünf Emmentaler schleuderten kompromisslosen Death Metal ins Publikum.

Ganze Bandbreite und Mr. X

Djoban aus Arth-Goldau genossen ihren Heimvorteil und überzeugten durch die präzisen Riffs in ihrem rasantem Thrash. Der mit Spannung erwartete Kurzauftritt von Mr. X aus Muotathal bot eine Abwechslung zum Restprogramm. Mit seiner professionellen Mundharmonika-Einlage vermochte er das Publikum zu begeistern und setzte den Kontrastpunkt des Abends. Ebenfalls in Deutsch kommen die bedrückten Stücke von Frijgard daher; Ab ihrem letztjährigen Album Nebelwacht spielten sie in der Richtung des mythischen Pagan oder auch skandinavisch anmutenden Black Metal.

Vermeintlicher Nachfolger

Vorbestimmt ist der Vergleich des HarVest mit dem im letzten Jahr letztmals ausgetragenen Mountains of Death. In der persönlichen Atmosphäre und der friedlichen Stimmung unterscheidet sich das HarVest nicht vom MoD – musikalisch indes gibt es einige Unterschiede. Trotz der Beschränkung auf Schweizer Bands sind die Stilrichtungen vielfältiger und enthalten Elemente aus dem Bereich Folk und Gothic, was insgesamt etwas weniger harte und melodiösere Klänge mit sich bringt. Die Veranstalter boten den Metal- Freunden die Möglichkeit zum Camping und eine umfangreiche Infrastruktur. Zusammen mit den sehr humanen Preisen überzeugte dies die 200 Fans, was zum Ausverkauf des Festivals führte. Zufrieden zeigte sich der Veranstalter Pirmin Betschart: «Ob wir das Festival im nächsten Jahr wieder durchführen, werden wir nach Abschluss diskutieren.» Bei einer Fortsetzung kommen alsdann auch eine Ausweitung der Besucherzahl und die Anfrage von Bands aus dem angrenzenden Ausland in Frage.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Musik

Publiziert am

03.09.2012

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