Die Formation böSCHmidig eröffnete das Konzert. Von links: Franz Schmidig, Doris Bösch, Lorenz Bösch und Jolanda Schmidig. Bild Guido Bürgler
Die Formation böSCHmidig eröffnete das Konzert. Von links: Franz Schmidig, Doris Bösch, Lorenz Bösch und Jolanda Schmidig. Bild Guido Bürgler

Musik

In Muotathal wurde zünftig «giiglät»

Am Konzert «Giigä-Tänz» lebte die Volksmusik der ehemaligen Geigenspieler Josef Imhof (Predägers Joseb) und Josef Betschart (ds Bertholdä Seffi) neu auf.

In Muotathal stand der letzte Samstag ganz im Zeichen der volkstümlichen Geigenmusik. Wie kam es dazu? Die aus Andermatt stammende Musikerin und Geigenlehrerin Maria Gehrig hatte 2014 im Mülirad-Verlag ein Notenheft mit zahlreichen Geigentänzen von «Predägers Joseb» (Josef Imhof) herausgebracht. Imhof hatte von 1896 bis 1988 in Hinterthal gelebt. Deshalb organisierte das Haus der Volksmusik am Samstag im «Thal» einen Workshop für Muotathaler Geigentänze und Jüüzli. Unter der Leitung von Maria Gehrig wurde im Schulhaus fleissig geübt. Die Tänze erlernte man sowohl nach Noten als auch nach Gehör. Im Zentrum stand das gemeinsame Musizieren, wobei vorwiegend zweistimmige Geigentänze erarbeitet wurden. Zudem erhielten die 13 Kursteilnehmer/innen wertvolle Tipps und Anregungen bezüglich Gestaltungsmöglichkeiten, Artikulation und Spielweise.

Grosses Interesse

Am Abend lud der Verein Giigäbank, der das volkskulturelle Schaffen in Muotathal und Illgau fördert, zu einem Konzert ins Restaurant Alpenrösli ein. Das Motto lautete: «Luschtig tönts vom Giigäbank: Giigä-Tänz». Im vollbesetzten Saal traten folgende drei Formationen auf: böSCHmidig aus Ingenbohl/ Ried-Muotathal, Neoländler aus dem Emmental und Maria Gehrig/Reto Grab aus Bern/Schwyz. Alle spielten einige Stücke von Josef Imhof (Predägers Joseb), aber auch Tänze von Josef Betschart (ds Bertholdä Seffi) und weiteren einheimischen Komponisten. Das Publikum zeigte sich sehr begeistert und genoss die grosse musikalische Abwechslung, die geboten wurde. So setzte die Formation Neoländler nebst Geige auch Halszither, Häxeschiit, Trümpi, Mundharmonika und weitere Instrumente ein. Durch das zweistündige Konzert führte der einheimische Volksmusikkenner Peter Betschart. Er würzte seine Ansagen mit amüsanten Anekdoten der ehemaligenMuotathaler Geigenspieler. Nach dem Konzert fand eine Stubetä statt. Auch hier kam die Geige oft zum Einsatz, und es wurde – wie schon im Konzert – mit grosser Spielfreude musiziert. So lebte die Geigenmusik während des ganzen Tages neu auf. Es sei hier vermerkt, dass momentan an der örtlichen Musikschule einige Kinder Geige erlernen. So besteht Hoffnung, dass in Zukunft in Muotathal die traditionelle Geigenmusik wieder vermehrt zu hören sein wird.

Bote der Urschweiz (Guido Bürgler)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

04.05.2015

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