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Urchiger Jodlerabig im Thal mit Jüüzli und Rugguseli
Am Jodlerabig des Jodlerklubs Muotathal genossen über 400 Personen das vielfältige Programm. Linda Topfel-Nideroest ist neue Dirigentin.
«Zieht der September ins Land, ist Jodlerabig am Muotastrand.» Dies klingt wie eine Bauernregel, ist aber genauer, denn der Spruch trifft alljährlich zu. Am Samstagabend war es wieder so weit. Der Jodlerklub Muotathal lud zum traditionellen Jodlerabig ein. Jodlerpräsident Kari Lüönd konnte in der Mehrzweckhalle Stumpenmatt über 400 Personen begrüssen, darunter viele Delegationen. Ein spezieller Gruss ging an Sandra Bänziger vom Zentralschweizerischen Jodlerverband, die für die Jodler- Nachwuchsförderung zuständig ist. Der Präsident würdigte das unermüdliche Schaffen der bisherigen Dirigentin Rita Ehrler-Inderbitzin (ds Dävis Rita), die im Mai 2025 unerwartet verstorben ist. Sie hatte den Jodlerklub Muotathal während der letzten 15 Jahre mit viel Herzblut, Fachkompetenz und Humor musikalisch geleitet. Er zeigte sich erfreut und dankbar, dass mit Linda Topfel-Nideroest eine neue Dirigentin aus den eigenen Reihen gefunden werden konnte.
«Schelleschötte» und Talerschwingen
Conférencier Pirmin Bürgi führte mit vielen Hintergrundinfos und Humor durchs abwechslungsreiche Programm. Der Jodlerklub Muotathal eröffnete den Abend mit dem traditionellen «Spitzbäch-Jüüzli» und dem Jodellied-Klassiker «Schwyzerbode» von Ernst Sommer/ Beat Jäggi. Weitere «chogä» schön vorgetragene Jüüzli waren zum Beispiel «z’Lunnis» oder «dr Riedter». Als Gastklub trat das 1980 gegründete Chrobeg-Chörli Gonten auf. Unter der musikalischen Leitung von Sandra Dobler bereicherte der Chor das Programm mit einigen Jodelliedern und typischen Naturjodeln (Rugguseli) aus Appenzell Innerrhoden. Besonders eindrücklich waren jene zwei Naturjodel, zu denen das «Schelleschötte» respektive das Talerschwingen gezeigt wurden. Viel Applaus erntete auch die zweite Gastformation, die bekannte Jodlerfamilie Herger aus Buochs. Sie gab mehrere wohlklingende Naturjodel und Jodellieder zum Besten, die fast alle von Sepp Herger komponiert worden sind, darunter den Hit «S gröschti Gschänk». Das Publikum zeigte sich begeistert und forderte im zweiten Programmteil von allen drei Gruppen eine Zugabe. In instrumentaler Hinsicht sorgte das Echo vom Rufiberg aus Arth für schöne Abwechslung. Jörg Kenel mit Sohn Fabian und Florin Schmidig am Bass interpretierte lüpfige und melodiöse Ländlermusik im Illgauer Stil. Das Trio spielte nach dem dreistündigen Programm auch zum Tanz auf.
Bote der Urschweiz / Guido Bürgler
Autor
Bote der Urschweiz
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